Opération Mousquetaire – Suezkanal 1956

Die Opération Mousquetaire in Ägypten im Jahr 1956 im Allgemeinen und die Beteiligung der Fremdenlegion daran im Besonderen ist außerhalb der beteiligten Staaten -zumindest heute- eher einer der unbekannteren Einsätze. Es handelte sich um eine gemeinsame Operation von England und Frankreich, sowie Israel mit der eigenen, zeitlich vorher startenden “Operation Kadesh”, die das Ziel hatte die zuvor erfolgte Verstaatlichung des Suez-Kanals durch Ägypten rückgängig zu machen und die ägyptische Regierung von Präsident Nasser zu stürzen. Legionsseitig war das 1. Fallschirmjägerregiment (1er Regiment Etranger de Parachutistes – 1er R.E.P.), sowie eine Escadron blindée (Panzerkompanie) des 2. Kavallerieregiments (2e Regiment Etranger de Cavalerie – 2e R.E.C.) beteiligt. Im Zuge der Operation, die letztlich nur wenige Tage andauerte, wurden die beteiligten Einheiten der Fremdenlegion nicht in nennenswerte Kämpfe verwickelt, dennoch soll sie hier kurz dargestellt werden.

Insgesamt nahmen an der Operation Mousquetaire, also ohne die israelischen “Kadesh-Einheiten”, 90.000 Soldaten teil. Jeweils zur Hälfte Franzosen und Briten. Es wurden 500 Flugzeuge eingesetzt, 300 britische, 200 französische, sowie 130 Schiffe. 100 Schiffe der Briten, darunter 5 Flugzeugträger, und 30 der Franzosen, darunter die 2 Flugzeugträger Arromanches und La Fayette.

Nachfolgend finden Sie eine Darstellung in “Tagebuchform” die die Umstände, die Vorbereitung und den Ablauf der Opération Mousquetaire beschreibt.

26. Juli 1956 – Verstaatlichung des Suezkanals

Der ägyptische Diktator, Oberst Gamal Abdel Nasser, verstaatlicht den Suezkanal unter großem Jubel. Er läßt Schiffe sabotieren, um mit diesen als Hindernissen den gesamten Verkehr auf dem Kanal zu unterbinden. Da die Route somit unterbrochen ist, können Öltanker Europa nicht mehr versorgen. In Frankreich herrscht Mangel und Rationierung. In Ägypten herrscht bei der Bevölkerung eine Stimmung der Freude und des Stolzes.

Franzosen und Briten, deren Interessen durch diese Maßnahme beeinträchtigt werden, bereiten gemeinsam mit den Israelis eine militärische Intervention vor, die sowohl die Kontrolle über den Suezkanal wiedererlangen als auch den ägyptischen Machthaber stürzen soll.

31. Juli 1956: Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, General Dwight D. Eisenhower, lässt Anthony Eden, den Premierminister seiner Majestät, der Königin von England wissen, dass eventuell die Anwendung von Gewalt notwendig werden könnte, dass aber zuerst alle Ressourcen der Diplomatie mit Ägypten ausgeschöpft werden müssen.

Vorbereitung der Operation

01. August 1956: Der französische Verteidigungsminister Maurice Bourgès-Maunoury ordnet an, dass die 10. Luftlandedivision (10e Division Parachutiste – 10e D.P.), zu der auch das 1. Fallschirmjäger-Regiment der Fremdenlegion (1er R.E.P.) gehört, um Algier herum gruppiert wird, um eine Operation auf Ägypten vorzubereiten.

Links sehen Sie das Divisionsabzeichen der 10e D.P.

Im Generalstab in Algier wird die Angelegenheit positiv gesehen, auch weil man sich positive Auswirkungen auf den Krieg in Algerien verspricht, da die dortige FLN, der bewaffnete Arm der Unabhängigkeitsbewegung ALN, durch Ägypten unterstützt wird. Man ist der Ansicht, dass die algerische Rebellion durch diese Operation niedergeschlagen werden könnte, da ihr die logistischen Grundlagen in Ägypten entzogen würden.

Während eines Einsatzes erhält der Kommandeur des 1er R.E.P., LCL (Lieutenant-Colonel = Oberstleutnant) Albert Brothier, den Befehl überstürzt nach Algier zurückzukehren; General Jacques Massu, der Chef der 10e D.P., teilt ihm mit, dass die Division sich auf eine Intervention in Suez vorbereiten müsse. Das 1er R.E.P. wird zusammen mit den “Commandos Marine” (Spezialeinheiten der französischen Marine) das amphibische Landungsregiment, somit die Speerspitze der Operation bilden. Dem Regiment werden einige erfahrene Offiziere und Unteroffiziere zusätzlich zugeteilt. Außerdem wird ihm die 2. Escadron des 2. R.E.C. mit Panzern vom Typ AMX 13 unter dem Kommando von Capitaine Maurice de Hautechaud und Lieutenant Amédée de la Forest-Divonne zugeteilt. Weiterhin wird die Ausrüstung ergänzt und zum Teil ersetzt. Unter anderem bekommt das Regiment amphibische Landungsboote vom Typ “LVT-4 – Aligator” um damit 1 Zug auszustatten. Diese “Aligatoren” waren bereits in Indochina bei den “Groupements amphibie” des 1er R.E.C. im Einsatz. Für den Einsatz in Suez wurden sie in “Wüstentarn” umlackiert.

LVT-4 Aligator des 1er R.E.C. in Indochina

16. Oktober 1956: Der französische Ratspräsident Guy Mollet reicht bei der UNO eine offizielle Beschwerde über Ägypten ein und ruft den französischen Botschafter in Kairo zurück. Darüber hinaus stimmen die Briten dem vorgeschlagenen Plan zu:
– Offensive durch israelische Einheiten von Osten (Sinai und Gazastreifen) her
– Britisch-französisches Ultimatum an Ägypten mit einem Forderungskatalog
– Nach der vorhersehbaren Ablehnung der Forderungen durch Ägypten:
Besetzung des Kanals durch britische und französische Verbände.

23. Oktober 1956: In Sèvres, einem Vorort von Paris, wird in Anwesenheit des israelischen Premierministers Ben Gurion das Szenario ausgearbeitet und der Zeitplan festgelegt: Der israelische Angriff soll am 29. Oktober und die alliierte Landung der Briten und Franzosen am 6. November beginnen.

26. Oktober bis 1. November 1956: Das Personal des 2. und 3. Fallschirmjägerregiments der französischen Marineinfanterie (2e und 3e R.P.C. = Regiment Parachutiste Coloniale) werden mit Flugzeugen der “Air Algerié” nach Zypern verlegt. Ihr Material folgt auf dem Frachter Fronsac. Am 28. Oktober folgt das 1er R.P.C.

29. Oktober 1956: Die Operation Mousquetaire, der eigentliche Angriff der Briten und Franzosen, die ursprünglich schon für September 1956 angedacht war, jedoch mehrfach verschoben wurde, soll auf Initiative der Briten nochmals verschoben werden. Doch immer mehr Informationen bestätigen, dass die israelische Intervention in Richtung des Kanals unmittelbar bevorsteht. Die britisch-französische Operation soll trotz des britischen Zögerns gemäß der letzten Planungen am 6. November beginnen. Das französische Hauptquartier der Operation mit den Generälen André Beaufre (Oberfehlshaber) und Jacques Massu (Kommandeur 10. Luftlandedivision) und ihren Stäben wird von Algerien nach Zypern verlegt. Aus Dijon und Saint-Dizier treffen insgesamt 60 Jäger und Jagdbomber der Luftwaffe auf dem israelischen Militärflugplatz in Lydda ein und werden dort mit israelischen Hoheitszeichen versehen. Ihre Aufgabe besteht darin, den Himmel über Israel gegen evtl. ägyptische Luftangriffe zu sperren.

Angesichts der immer stärkeren ägyptischen Drohungen startet Israel mit einem Präventivschlag, der dort den Namen “Operation Kadesh” trägt, die Operation gegen Ägypten. Am späten Nachmittag des 29. Oktober sprang ein Bataillon israelischer Fallschirmjäger östlich der Mitla-Pässe, 30 Kilometer vom Suezkanal entfernt, aus 16 Dakotas ab.

Israelische Einheiten während der Operation Kadesh
IDF Spokesperson’s UnitOperation Kadesh. VIIICC BY-SA 3.0

In der Nacht zum 30. Oktober 1956 stimmte die französische Nationalversammlung aufgrund der Provokationen von Oberst Gamal Abdel Nasser einem Ultimatum an die ägyptische Regierung zu, das besagt das sich die ägyptischen Streitkräfte auf 10 KM vom Kanal entfernen müssen, sowie Ägypten der vorübergehenden Besetzung der Städte Suez, Ismailja und Port Said zustimmt. Wie erwartet lehnt Ägypten die Forderungen ab und weist das Ultimatum zurück, so dass Briten und Franzosen ihren Plan, eigene Truppen rund um den Kanal zu stationieren, in die Tat umsetzen können.

01. November 1956: Die unmittelbaren Vorbereitungen beginnen

Das 1er Régiment Etranger de Parachutistes (1er R.E.P.) verlässt Algier an Bord des Kreuzers “Jean Bart” zusammen mit den Marinekommandos, einer Abteilung Pioniere und einer Abteilung Artillerie. Auf der Reede von Limassol, eine halbe Stunde vor der aus Bône kommenden amphibischen Gruppe eingetroffen, werden die Legionäre auf vier gepanzerte Landungsschiffe verladen. Das 1er R.E.P. bildet das Sturmelement unter dem Befehl von Lieutenant-Colonel Brothier, das Port Fouad erobern soll.

Der Kreuzer Jean Bart zu einem früheren Zeitpunkt im Hafen von Casablanca

Da Oberstleutnant Marcel Bigeard, der Kommandeur des 3e R.P.C. in Bône (Algerien) bei einem Terroranschlag verletzt wurde, nimmt das 3e R.P.C. nicht wie geplant am operativen Sprung auf Suez teil, sondern bleibt unter dem Kommando von Commandant (Major) Lenoir auf Zypern in Reserve.

02. November 1956: Das 1er R.C.P. wird in Limassol/Zypern eingeschifft.

03. November 1956: Die Panzerabwehrkompanie des 21. Marineinfanterieregiments (21e Regiment d’Infanterie Coloniale = R.I.C.), wird in Algier eingeschifft.

Die französische Luftwaffe fliegt von Israel aus zwei Bombenangriffe auf Luxor. Fast die gesamte ägyptische Luftwaffe wird dabei am Boden zerstört.

Am Abend des 04. November verlässt der Schiffs-Konvoi dem auch das 1er R.E.P. angehört Zypern, in Richtung der ägyptischen Küste.

05. November 1956: Die Einheiten des 2e R.P.C. ziehen singend zu den Flugzeugen die für sie für den Kampfabsprung bereitstehen. Britische und französische Fallschirmjäger springen über dem Kanal ab und operieren auf Port Fouad und Port Said. Auf französischer Seite ist neben dem 2e R.P.C. von Oberstleutnant Pierre Château-Jobert die 5. Kompanie der 11e D.B.P.C. (Demi-Brigade Parachutiste de Choc) beteiligt. Bei letzterer handelt es sich um Spezialkräfte, die aus dem 11. Fallschirmjäger-Stoßbataillon hervorgingen, das 1955 zu einer Halbbrigade (Demi-Brigade) aufgestockt wurde, jedoch bereits 1963 wieder aufgelöst wurde. Im Jahr 1985 erfolgte nochmals eine Neuaufstellung als 11. Fallschirmjäger-Stoßregiment (11e Régiment Parachutiste de Choc) bis die Einheit schließlich 1993 dauerhaft aufgelöst wurde. Die 1. Kompanie (Leutnant Engels) und die 4. Kompanie (Leutnant Fesselet) des 2e B.P.C. sind die ersten Einheiten die abspringen. Zu den ersten britischen Luftlandeeinheiten gehört ein Bataillon der “16th Independent Parachute Brigade”, angeführt vom Brigadekommandeur, dem britischen General Mervyn Butler, welches auf den Gamil-Flugplatz westlich von Port Said springt. Oberstleutnant Albert Fossey-François springt mit dem Rest des 2e R.P.C. am frühen Nachmittag ab; die 3. Kompanie von Capitaine Barrière rückt zu den Hafenanlagen vor; das Kommando von Capitaine Le Beurier umzingelt die Kaserne einer ägyptischen Freiwilligeneinheit, die sich angeblich für dieses “Himmelsfahrtskommando” gemeldet hätten. Die französischen Fallschirmjäger erschießen 87 von ihnen und machen 46 Gefangene. An eigenen Verlusten hat das 2e R.P.C. sieben und die 11e D.B.P.C. zwei Soldaten zu beklagen.

Zwei israelische Kolonnen unter dem Kommando des 28jährigen Obersts Ariel Sharon nehmen nach einer Nacht heftiger Kämpfe Sharm-el-Sheik an der Spitze des Sinai ein. Seine Panzer hatten in 48 Stunden 150 Kilometer überwunden und lagerten, wie geplant, 16 Kilometer vom Kanal entfernt. Sie vernichteten die ägyptische Armee im Negev und auf dem Sinai, insgesamt 22 000 eingekesselte Männer.

Der Ministerpräsident der UdSSR, Nicolai Bulganin, brachte den Fall vor die Vereinten Nationen (UNO) und stellt den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs ein Ultimatum: Er droht mit einer Militärintervention zur Unterstützung Ägyptens.
Bild: Mil.ru, Nikolai BulganinCC BY 4.0

06. November 1956 – Das 1er R.E.P. landet

Um 02:00 Uhr morgens geht die 1. Kompanie des 1er R.E.P. unter dem Kommando von Capitaine Pierre Louis “Loulou” Martin an Bord der Landungsboote vom Typ LVT-4 Alligator. Die Legionäre haben die zweifelhafte Ehre, die Ersten zu sein, die landen. Artillerievorbereitung findet nicht statt. Die Chéliff und die anderen Schiffe fahren mit gelöschten Lichtern in den von Minen gesäuberten Kanal. Die Morgendämmerung bricht an, als die britische Artillerie plötzlich und entgegen der Ankündigung Port Said angreift. Auf französischer Seite herrscht bedrückende Stille. Am Himmel geht es hoch her. Die Jäger der Marineflieger und der Luftwaffe konzentrieren sich auf Bodenziele, da sich keine feindliche MIG am Himmel sehen lässt.

Um 06:00 Uhr morgens beginnt die Angriff für das 1er R.E.P.. Die Alligatoren stürzen sich auf die Küste. In der Ferne das Casino: das Ziel von Loulou Martin. Die von der Marineartillerie und der Luftwaffe beschossenen Öllager von Port Fouad und Port Said speien dichten Rauch, der die beiden Städte schnell einhüllt. An Land gibt es keine Anzeichen für einen Gegenschlag, es herrscht eine beängstigende Ruhe.

Brennende Öllager in Port Said

Das 1. R.E.P. muss zusammen mit der Panzerkompanie (AMX-13) des 21. R.I.C. das 2e R.P.C. auf dem Seeweg erreichen, mit Hilfe der Alligatoren von Leutnant Amédée de la Forest-Divonne, die aus den Bäuchen der Landungsschiffe “Le Chéliff” und “La Foudre” hervorgegangen sind. 2 Züge der Kompanie landen in Port Fouad und 2 weitere in Port Said. Ein LVT-4 sinkt. Die Ausrüstung des 81er Mörserzuges der C.A. des 1er R.E.P. (C.A. = Compagnie d’appui = schwere Unterstützungskompanie) geht auf den Grund. Die Legionäre schwimmen ans Ziel.

Wie bei der Übung gehen die Legionäre der am Ziel eingetroffenen Landungsboote über die Landungsrampe und setzen mit einem Sprung auf den leeren Strand. Straße für Straße gehen sie in Port Fouad vor, ohne auf Widerstand zu stoßen. Noch “bedient” von den Gefechten mit dem 2e R.P.C. lassen die Ägypter ihre Artilleriebatterien, Panzerabwehrkanonen und verschiedene weitere Waffen zurück, um sich entweder zu ergeben, oder um Zivilkleidung anzuziehen und so zu entkommen. Einige versuchten sich tot zu stellen, in der Hoffnung so der Gefangennahme zu entgehen. Die Legionäre stellten nun den Anschluss an das 2. R.P.C. her, das am Vortag mit dem Fallschirm abgesprungen war und bereits alle Widerstandsbestrebungen der Ägypter im Keim erstickt hatte.

Nachdem das 1er R.E.P. die Säuberung der Stadt abgeschlossen hat, stößt es nach Osten in Richtung der Polizeistation vor, bevor es auf das Westufer des Kanals wechselt. Aufgrund einiger Schwierigkeiten, auf die die Briten in Port Said stießen, wurde der Ausbruch nach Süden auf den nächsten Tag verschoben, und die AMX 13 der 2e Escadron des 2e R.E.C. unter Capitaine Maurice de Hautechaud verstärkte dort die Einheiten des britischen General Stockwell.

Gegen 19 Uhr fand im Wasserwerk ein Briefing statt, bei dem die Modalitäten für den Vormarsch einer Kampfgruppe des 1er R.E.P. festgelegt wurden, die durch eine Kompanie britischer Centurion-Panzer und eine Kompanie britischer Fallschirmjäger verstärkt wurde. Die sorgfältig getarnte Gruppe wartet auf den Befehl, nach El-Kantara zu marschieren.

Britische Truppen in Port Said

Das Ende der Intervention

Neben der UdSSR üben nun auch die USA in Person von Präsident Eisenhower per UNO massiven Druck auf Großbritannien, Israel und Frankreich aus, die Kämpfe einzustellen und ihre Truppen zurückzuziehen. Bereits zuvor hatten die USA, anders als von Großbritannien, Israel und Frankreich erwartet, ebenso wie die UdSSR eine Resolution bei der UNO gegen den Einmarsch eingebracht, die jedoch zunächst von Großbritannien und Frankreich (als “Veto-Mächte”) blockiert wurden. Nunmehr drohen die USA Großbritannien mit massiven Wirtschaftssanktionen und Einstellung aller finanziellen Unterstützung auf das Land seit Ende des 2. Weltkriegs angewiesen war. Die Entwicklungshilfe für Israel wurde bereits am 31.10.1956 eingestellt.

Am 06. November um 20:00 Uhr erhielten die Generäle Massu und Butler, die Chefs der französischen und britischen Fallschirmjäger, den Befehl, die Feindseligkeiten bis um Mitternacht einzustellen. Vorhuten des 1er R.E.P. rücken von 20:00 Uhr bis 02:00 Uhr noch bis El Cap vor.

Die Straßen nach Kairo und Suez werden für die militärisch geschlagenen Ägypter geöffnet, aber der vollständige Sieg blieb den Franzosen und Engländern angesichts einer drohenden sowjetischen Intervention und der fehlenden politischen Rückendeckung der USA verwehrt. Um Mitternacht erhalten die Truppen den Befehl zum Waffenstillstand. Der Sprung des 1er R.C.P. auf Port Fouad wird abgesagt. Ebenso der Vormarsch des 1. R.E.P. zusammen mit den 2 britischen Kompanien (Panzer und Fallschirmjäger) nach El Kantara. Der kürzeste Krieg der Geschichte geht zu Ende. Eine UN-Friedenstruppe (Blauhelme) soll nach Ägypten entsendet werden.

07. November 1956: Die verstreuten Einheiten gruppieren sich neu. Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstands ziehen sich die Kriegsparteien auf ihnen zugewiesene Stellungen zurück. LCL Brothier, der Kommandeur des 1er R.E.P., errichtet sein Hauptquartier 6 km von Port Said entfernt. Seine Kompanien richten ihre Stellungen ein. Die Legionäre widmen ihre Zeit dem Fischen und Baden. Die noch in Marokko befindlichen französischen Verstärkungstruppen erhalten den Befehl dort zu verbleiben.

Die rein operative Bilanz der Operation stellt sich wie folgt dar: Die französischen Verluste, die fast überwiegend auf das 2. R.P.C. entfallen, betragen 11 getötete Fallschirmjäger und 44 Verwundete. 2 Kampfflugzeuge wurden außer Gefecht gesetzt, Eines ist verunglückt und eines wird vermisst. Die britischen Verluste betrugen 22 Tote, 97 Verwundete und 8 zerstörte Flugzeuge (5 abgeschossen, 3 verunglückt). Die Ägypter hatten 203 Tote zu beklagen und 158 ägyptische Soldaten wurden gefangen genommen.

Der Abzug

Ab dem 10. November sollen die Einheiten des 1. R.E.P. und des 2. R.P.C. in El Cap, at Tinah und Port Fouad von den UN-Blauhelmen ersetzt werden. Die ersten treffen am 16. November ein. Es handelt sich um Schweden, Kolumbianer und Bolivianer, gefolgt von Jugoslawen.

22. Dezember 1956: Die letzten Elemente des französischen Expeditionskorps verlassen Port Fouad, nachdem sie von den UNO-Truppen unter dem Kommando des kanadischen Generals Burns abgelöst wurden.

23. Dezember 1956: Die Fallschirmjäger des 2. R.P.C. gehen in Port Said als letzte an Bord französischer Schiffe, der Athos II sowie der Landungsschiffe Chéliff, France und Orne. Sie feiern Weihnachten an Bord.

Die isrealischen Einheiten der Operation Kadesh zogen sich letztlich erst am 07. März 1957 von ägyptischem Territorium hinter die Grenze nach Israel zurück, nachdem sie von der UN-Vollversammlung bereits 3 mal dazu aufgefordert worden waren (November 1956, Januar und Februar 1957)

Abzug israelischer Truppen im März 1957

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