I.I.L.E.

Das Alten- und Invalidenheim (I.I.L.E.) der Fremdenlegion “Domaine Capitaine Danjou” 
Erbaut ab 1953 – Eröffnet am 15. Mai 1955
Standort: Puyloubier – Südfrankreich
Aktueller Kommandeur (Directeur):
Lieutenant-Colonel Olivier MADONNA

Das Invalidenheim der Fremdenlegion liegt in der Provence, im südfranzösischen Puyloubier, und wurde 1954 eröffnet. Es trägt den Namen “Domaine Capitaine Danjou” und die offizielle Bezeichnung “Institution des Invalides de la Légion Etrangère” (I.I.L.E.)

Im Gegensatz zum Altersruhesitz für nicht-invalide Legionäre, der “Domaine du Vede” in Auriol wird die I.I.L.E direkt von der Fremdenlegion betrieben, d.h. der Direktor ist ein aktiver Stabsoffizier der Fremdenlegion (Commandant, Lieutenant-Colonel oder Colonel). Die I.I.L.E. untersteht dem C.O.M.L.E. und wird übergeordnet von Aubagne aus verwaltet.

Eingang zur I.I.L.E.

Zugang zur I.I.L.E. hat jeder ehemalige Fremdenlegionär, der die Aufnahmebedingungen (siehe weiter unten) erfüllt. Dabei ist es gleich, ob er körperlich behindert ist, oder nicht. Auch Legionäre die -warum auch immer- nicht mehr, oder noch nicht wieder, mit dem Leben außerhalb der Legion zurechtkommen, können nach ihrer Dienstzeit einen Platz in der I.I.L.E. beanspruchen. So kommt es durchaus vor, dass langgediente Legionäre (oft mit 30 Jahren Dienstzeit und mehr) direkt nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst zunächst einmal für z.B. 2-3 Jahre in die I.I.L.E. ziehen und sich von dort aus wieder an das zivile Leben gewöhnen.

Die Einrichtung war ursprünglich für bis zu 700 Bewohner ausgelegt, wurde jedoch in den vergangenen Jahren mangels Bedarf und aufgrund Modernisierung erheblich verkleinert, letztmalig 1999 auf 97 Wohneinheiten (97 Einzelzimmer á 22m² mit jeweils eigenem Bad/WC). In den letzten Jahren lebten durchschnittlich 91 Veteranen gleichzeitig in der Einrichtung. Das Durchschnittsalter ist Mitte 60. Die jüngsten sind Mitte/Ende 30, die ältesten um die 90 Jahre alt. Im Jahr 2022 war der jüngste Bewohner 36 Jahre alt und der älteste Bewohner 97 Jahre alt. Betreut werden die Bewohner von einem multi-professionellen Verwaltungs-, Sozial- und Pflegeteam aus etwas mehr als 40 Personen, wovon etwa 1/3 dem Militär angehört und 2/3 zivile Fachkräfte sind. Auch die Militärangehörigen verfügen selbstverständlich über entsprechende Fachausbildungen. Ergänzt wird das Team durch externe Fachärzte und weitere Spezialisten (z.B. Logopäden).

Leben in der Domaine

Als Gemeinschaftseinrichtungen stehen den Bewohnern eine “Bar”, Billard, T.V.-Räume, eine Bücherei, sowie ein großer Bereich zur gemeinsamen Einnahme der Mahlzeiten zur Verfügung. 

Die Aufnahmevoraussetzungen

  • Ehemaliger Fremdenlegionär 
  • Nach Ende der Dienstzeit ehrenhaft entlassen oder wegen Krankheit / Verletzung ausgeschieden
  • Zeugnis über gute Führung in der Legion (Certificat de bonne conduite)
  • Gesundheitlich nicht soweit eingeschränkt, dass die medizinischen / pflegerischen Möglichkeiten des I.I.L.E. nicht ausreichen
  • Grundsätzliche Bereitschaft sich an den Aktivitäten des I.I.L.E. zu beteiligen, bzw. kleine Aufgaben / Ämter zu übernehmen, soweit gesundheitlich möglich.
  • Bereitschaft als Single zu leben
  • Bereitschaft sich an die Hausordnung halten

Über jede Aufnahme wird beim Stab (dem C.O.M.L.E.) im Hauptquartier der Fremdenlegion in Aubagne individuell entschieden, und zwar durch den Chef der “Division d’action sociale de la Legion Etrangere” (Abteilung für soziale Dienste der Fremdenlegion) sowie den Direktor des F.E.L.E. (Foyer d’entraide de la Légion Étrangère). Grundlage dabei sind die Dossiers des medizinischen Dienstes des C.O.M.L.E. sowie des Sozialdienstes.

Gebäude mit Wohneinheiten

Innerhalb der Institution sind mehrere Werkstätten (z.B. Keramik) und andere Einrichtungen (Museum, Boutique, Bücherei usw.) untergebracht in denen sich die Pensionäre verdingen können (was auch erwartet wird – natürlich im Rahmen der Möglichkeiten eines jeden einzelnen). So werden z.B. die Keramikerzeugnisse in der eigenen Boutique zum Kauf angeboten, die daneben noch viele weitere Artikel mit Bezug zur Fremdenlegion anbietet, sowie den berühmten Wein der Fremdenlegion der ebenfalls in Puyloubier angebaut wird.

Sinnvolle und produktive Beschäftigung

Insoweit der Gesundheitszustand eines Bewohners sich dermaßen verschlechtert, dass die medizinischen und pflegerischen Möglichkeiten der I.I.L.E. nicht mehr ausreichend sind, um ihn optimal zu versorgen, wird er in eines der zivilen Pflegeheime der Region verlegt, zu denen die I.I.L.E. gute Kontakte unterhält. Trotz einer solchen Verlegung bleibt der Legionär immer Teil der “Familie von Puyloubier”, d.h. er erhält regelmäßig Besuch von seinen Kameraden und/oder Vertretern der I.I.L.E. oder der örtlichen Amicale, wird -soweit es der Gesundheitszustand zulässt- zu Feierlichkeiten in der I.I.L.E: -wie der Feier zu Camarone am 30. April eines jeden Jahres oder zu Weihnachten- eingeladen. 

Ehrenmal und Ehrenfriedhof

Direkt am Gelände der I.I.L.E. befindet sich auch ein Ehrenmal und Ehrenfriedhof der Fremdenlegion, wo verstorbene ehemalige Bewohner der I.I.L.E., sowie auch andere ehem. Legionäre, die in der Region wohnten, mit militärischen Ehren beigesetzt werden können.


Unterhalb sehen Sie eine knapp 30minütige Dokumentation über die I.I.L.E. mit dem Titel “Memoires de Legionnaires” (in französischer Sprache), in der das Gelände, die Bewohner und das Leben in der Einrichtung dargestellt wird.

Weinanbau

Gemälde “zechende Legionäre”

In und um Puyloubier herum befinden sich die legionseigenen Weinberge, welche (u.a.) von den körperlich noch entsprechend rüstigen Bewohnern der I.I.L.E. bewirtschaftet werden und von denen der berühmte und qualitativ hochwertige Wein der Fremdenlegion stammt. Nicht nur in Frankreich, sondern auch bei Weinkennern weltweit sind die Sorten wie “Cuvee de Terroir” oder “Esprit de Corps” bekannt und geschätzt. Zur Zeit der Weinlese wird dann auch schon mal eine halbe oder ganze Ausbildungskompanie mit neuen Rekruten aus Castelnaudary nach Puyloubier abkommandiert um in den Weinbergen mitzuarbeiten. Dies hat nebenher den -durchaus so gewollten- Effekt, dass die jungen Rekruten, welche noch am Beginn ihrer Legionskarriere stehen auf die altgedienten Veteranen treffen und sich mit ihnen austauschen können – ganz im Sinne des “Familiengedankens” der Legion.



Die Weine der Legion sind im herkömmlichen Handel nicht erhältlich, sondern werden exklusiv über die Boutique der I.I.L.E. vertrieben (auch im Versandweg). Ferner haben ehemalige Legionäre und insbesondere die “Amicalen” (örtliche Zusammenschlüsse/Vereine ehemaliger Legionäre in Frankreich und im Ausland) die Möglichkeit sich über die meist grenznah gelegenen Rekrutierungsstellen der Fremdenlegion mit Wein zu versorgen. Eine weitere Bezugsquelle -für Jedermann- für die 2 Sorten “Cuvée du Terroir” und “Cuvée des Kepi Blancs” (jeweils als blanc, rosé und rouge) insbesondere für den deutschsprachigen Raum ist der Onlineshop “Vinlegion” (siehe Banner ganz unten auf der Seite)

Museum & Boutique

Die alten Gebäude der Anlage, u.a. das Chateau, in welchem sich auch die Verwaltung der I.I.L.E. befindet beherbergen außerdem das Uniform-Museum (le Musée de l’uniforme), welches offiziell eine Aussenstelle des Hauptmuseums der Legion in Aubagne ist und von der S.A.M.L.E. (Société des Amis du Musée de la Légion Etrangère) unterhalten wird. Hier werden Uniformen und Waffen aus allen Epochen der Fremdenlegion ausgestellt. Das Museum ist täglich von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

In der von der I.I.L.E. betriebenen Boutique lässt sich alles käuflich erwerben, was das Herz eines “Amis de la Legion” begehrt. Angefangen von Feuerzeugen mit aufgedruckten Symbolen der Legion, wie der siebenflammigen Granate, oder Regimentswappen, über Wimpel, Aufnäher, Aufkleber, T-Shirts, Hemden, Krawatten, Bücher über die Legion, Basecaps verschiedener Art und mit verschiedenen Motiven, über Messer und Keramiken (Teller, Tassen usw.) aus eigener Produktion, bis hin zum Beret Vert oder Kepi Blanc oder auch einem original Jogginganzug der Legion, ist hier alles zu bekommen. Alle Artikel an dieser Stelle aufzuzählen würde den Rahmen bei Weitem sprengen. 

Natürlich sind auch alle Sorten des selbstangebauten Legionsweins hier erhältlich. Von A.O.C. über Cuvee Terroir, jeweils Blanc, Rosé oder Rouge, bis zu Esprit de Corps (Rosé oder Rouge) oder auch Sonderabfüllungen wie “Cuvee Camerone”, teilweise auch in Magnumflaschen zu 1,5 Liter, in ansprechender Holzkiste verpackt. Auch Champagner sucht man hier nicht vergeblich. Nicht wenige ehemalige Legionäre verbinden ihren Urlaub oder sonstige Aufenthalte in Frankreich mit einem Abstecher nach Puyloubier, um mit “alten Kameraden” einen Pastis in der Bar zu nehmen, aber nicht zuletzt auch, um den heimischen Weinkeller wieder aufzufüllen. Wie in allen Einrichtungen auf dem Gelände der I.I.L.E. arbeiten auch in der Boutique rüstige Bewohner der I.I.L.E. mit. Lange Jahre konnte man dort im Verkauf z.B. den -leider Mitte 2016 verstorbenen- Caporal (e.r.) Gerhard FROMMHOLZ antreffen.

Die Boutique ist täglich von 10:00 bis 12:00 Uhr und von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Institution des Invalides de la Légion Etrangère (I.I.L.E)
 Domaine “Capitaine Danjou” 
Chemin Pallière 
13 114 PUYLOUBIER (France)


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