An dieser Stelle finden Sie Informationen zu einigen ausgewählten, ehemaligen Einheiten der Fremdenlegion. Seit ihrer Gründung bestand die Fremdenlegion aus vielen Dutzend Einheiten, welche teilweise als solche nur wenige Monate, oder sogar nur wenige Wochen existierten. Es gab jedoch auch Einheiten (Kompanien, Bataillone, Regimenter) welche bis zu ihrer Auflösung Jahrzehnte lang bestanden haben, oder sich -trotz relativ kurzer Existenz- einen besonderen Ruf erworben haben. Besonders ist hier das 1er R.E.P., das 1. Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion hervorzuheben, da es trotz seiner relativ kurzen Existenz als “Regiment” (1955-1961) auch unter den Einheiten der Fremdenlegion eine etwas herausgestellte Position und den Ruf eines “Eliteregiments” hatte. Auch die sog. “Sahara-Kompanien” werden ausführlicher dargestellt, insbesondere mit umfangreichen Bildmaterial zur 2e C.S.P.L.
Im Einzelnen stellen wir Ihnen hier die folgenden ehemaligen Einheiten etwas näher vor:
Das 1. Fallschirmjägerregiment – 1er Regiment Etranger de Parachutistes (1er R.E.P.)

Das 1er Regiment Etranger de Parachutistes (1er R.E.P.) wurde als solches 1955 in Algerien aufgestellt. Es ging aus dem 1er Bataillon Etranger de Parachutistes (1er B.E.P.) hervor, welches im Juni 1948 in Khamisis bei Sidi-Bel-Abbes in Algerien aufgestellt wurde und mit zu den ersten Fallschirmjägereinheiten der Fremdenlegion gehörte. Nach dem Abzug des französischen Expeditionscorps aus Indochina bildete das 1er B.E.P. den Grundstock für die Aufstellung des 1er R.E.P. Das Regiment galt während seines Bestehens als Eliteregiment unter den Einheiten der Fremdenlegion und noch heute spürt man bei ehemaligen Angehörigen dieser Einheit den besonderen Stolz, in diesem Regiment gedient zu haben.
Die Garnision des Regiments befand sich in Zeralda / Algerien. Erster Regimentskommandeur war der von seinen Männern sehr verehrte Commandant (CDT/CBA = Major) JEANPIERRE (1955-56), welcher -nachdem er zwischenzeitlich für 1 Jahr von Lieutenant-Colonel (LCL = Oberstleutnant) BROTHIER abgelöst war und als dessen Stellvertreter fungierte- im Jahr 1957 erneut das Kommando über das Regiment übernahm, nunmehr selbst im Rang eines LCL. Am Nachmittag des 29. Mai 1958 fiel LCL Jeanpierre bei Kampfhandlungen in der Region Guelma, die er von seinem Beobachtungs-Hubschrauber (Funkrufname “le soleil” – “Die Sonne”) leitete, als dieser von FLN Rebellen abgeschossen wurde. Die ersten Kompaniechefs waren Capitaine (CNE) FAULQUES (Compagnie Commandement), CNE ABRAHAM (1er Compagnie), CNE GIESE (2e Compagnie), CNE DE SAINT MARC (3e Compagnie), CNE LE BRAS (4e Compagnie) und Lieutenant DUPOUX (Compagnie d’appui – Unterstützungskompanie)
Im letzten Quartal des Jahres 1955 operierte das 1er R.E.P. hauptsächlich in Nordalgerien, in den Regionen Tebessa, Negrine, Ferkane und Bir El Ater. Vom 21.09.1955 an nahm das 1er R.E.P. an der großen Operation TIMGAD in der Region Tebessa teil, die bis Oktober andauerte. An der Operation nahmen mehrere tausend französische Soldaten teil, sowohl von der “regulären” Armee, als auch der Fremdenlegion. Neben dem 1er R.E.P. waren legionsseitig hauptsächlich das 2e R.E.I. sowie die 1er und 2e C.S.P.L. beteiligt. Alleine das 1er R.E.P. machte dabei mehrere Dutzend Rebellen unschädlich.

Mit Ausnahme der 2e Compagnie verliess das 1er R.E.P. Anfang 1956 Tebessa und kehrte in seine Garnision nach Zeralda zurück, wo Lieutenant-Colonel BROTHIER das Kommando übernahm, der bisherige Kommandeur, Commandant JEANPIERRE, wurde sein Stellvertreter. Der weitere Anfang des Jahres 1956 war für das Regiment (welches zwischenzeitlich ein Escadron Reconnaissance, eine Aufklärungsabteilung, bekommen hatte) durch weitere Einsätze wie im Jahr 1955 gekennzeichnet, u.a. mit der großen Operation CASBAH in Algier, die sich gegen die FLN/ALN richtete und in deren Zuge bei Kontrollen und Durchsuchungen (s. Bild oberhalb) etwa 400 Personen festgenommen wurden. Insgesamt waren 5000 französische Soldaten beteiligt. Im Sommer 1956 wurde das 1er R.E.P. in die neu gegründete 10. Luftlandedivision (10e Division Parachutiste – 10e D.P.) unter General MASSU eingegliedert, welche in Algerien stationiert war. Im August 1956 begannen massive Vorbereitungen für die “Operation Mousquetaire”, eine britisch-französische Operation auf den Suez-Kanal in Ägypten, an der auf französischer Seite hauptsächlich das 1er R.E.P., sowie Teile des 2e R.E.C. beteiligt waren.
Suez-Krise
Die Operation “Mousquetaire”, eigentlich geplant für September 1956, wurde auf November verlegt. Die französische Beteiligung daran fand nicht zuletzt aufgrund der Untersützung der FLN in Algerien durch die ägyptische Regierung statt. Das 1er R.E.P. wurde als Speerspitze und Hauptlandeeinheit der französischen Truppen bestimmt. Dazu wurde dem Regiment noch das 2e Escadron des 2e R.E.C. unter Capitaine HAUTECHAUD unterstellt, welches über 17 Panzer vom Typ AMX 13 verfügte. Am 01.11.1956 verliess dieser Kampfverband Algerien und verlegte nach Zypern. Dort wurde er durch weitere Einheiten des Heeres und der Marine verstärkt. Am 05.11.1956 machte sich der Verband Richtung Ägypten auf, um dort gemeinsam mit britischen Truppen aufgrund der sog. “Suez-Krise” (Verstaatlichung des Suez-Kanals durch die ägyptische Regierung) zu intervenieren. Zeitgleich startete Israel eine Operation vom Osten her.

Die britisch-französischen Verbände operierten auf Port Said und Port Fouad. In Port Fouad war das 1er R.E.P. unter LCL BROTHIER erfolgreich und nahm die Stadt aufgrund des schnellen Rückzugs der ägyptischen Truppen problemlos ein. Nun machten allerdings die USA ihren Einfluss zugunsten Ägyptens geltend und verhängten Wirtschaftssanktionen gegen England, so dass die erfolgreiche Offensive bereits nach 2 Tagen abgebrochen werden musste. Die britisch-französische Streitmacht verliess Ägypten Ende Dezember 1956 und wurde durch UN-Friedenstruppen ersetzt.

Vom 15.01.1957 bis Mitte April 1957 war das komplette 1er R.E.P. in Algier stationiert und wurde dort in der sog. “Schlacht um Algier” gegen die Rebellen der FLN/ALN eingesetzt, die die Stadt mit immer häufigeren Sprengstoffanschlägen auf französische Einrichtungen, Cafes, Restaurants, Militäreinheiten usw. heimsuchten. Die Legionäre patrouillierten Tagsüber zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung und führten Nachts Razzien durch. Zwischenzeitlich (im März 1957) wurde der im Oktober 1956 beförderte LCL JEANPIERRE erneut mit dem Kommando des Regiments betraut und löste LCL BROTHIER ab.

Mitte April 1957 verlegte das 1er R.E.P. von Algier zurück in seine Garnision nach Zeralda. Es folgen Operationen in Mauretanien und Algerien. LCL JEANPIERRE und Adjudant TASNADY werden durch Schrapnells verwundet. Am 08. Oktober 1957 wird der hochrangige FLN-Rebellenführer Ali Ammar, genannt “Ali La Pointe” durch Legionäre des 1er R.E.P. getötet. Der zweitwichtigste Mann der FLN in Algerien ist damit ausgeschaltet. LCL JEANPIERRE kehrt nach seiner Verwundung zum Regiment zurück.
Zwischen Januar und Mai 1958 nahm das Regiment an zahlreichen Einsätzen an der algerisch-tunesischen Grenze teil. Auf tunesischer Seite existierten zahlreiche Camps der FLN, von wo aus Rebellen immer wieder die Grenze zu Algerien überschritten und Anschläge verübten. Zur Grenzsicherung werden u.a. Elektrozäune mit Starkstrom entlang der Grenze errichtet, die “Ligne Morice” und die “Ligne Challe”.
Am 13.05.1958 findet der “1. Putsch von Algier” statt, angeführt von den Generälen SALAN und MASSU. Der Putsch findet zu Gunsten von Charles de Gaulle statt, der in Paris die Macht übernimmt und verspricht, dass “Algerien französisch bleibt” Am 29. Mai fällt LCL JEANPIERRE bei der Operation Taureaud III im Sektor Guelma (siehe weiter oben). Sein Nachfolger wird erneut Colonel Albert BROTHIER.

Das Jahr 1959 ist gekennzeichnet durch ständige Einsätze gegen die FLN/ALN in ganz Algerien. Das 1er R.E.P. eliminiert in diesem Jahr nahezu 1000 Rebellen und hat selbst 42 Gefallene und 97 so schwer Verwundete, dass diese nicht mehr dienstfähig für das Regiment sind. Das Kommando des 1er R.E.P. hat inzwischen LCL DUFOUR übernommen.
Das Jahr 1960 beginnt mit der Proklamation Charles de Gaulles für ein unabhängiges Algerien, womit er sein 2 Jahre zuvor gegebenes Versprechen bricht. General MASSU, (Oberbefehlshaber aller französischen Streitkräfte in Algerien), der dies kritisiert, wird entlassen. Daraufhin kommt es in Algier zur “Woche der Barrikaden”. Das 1er R.E.P. wird zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung eingesetzt, sympathisiert jedoch eher mit den “Anti-de Gaulle”-Demonstranten. Der Rest des Jahres ist wiederum durch zahlreiche Einsätze gegen die FLN/ALN gekennzeichnet.
Nachdem das Regiment (in Abwesenheit des damaligen neuen Kommandeurs, Colonel GUIRAUD) unter seinem stellv. Kommandeur Major (Commandant) Helie Denoix DE SAINT MARC im Jahr 1961 eine tragende Rolle beim 2. Putsch von Algier, dem “Putsch der Generäle” spielte, durch den der franz. Präsident Charles de Gaulle abgesetzt und Algerien als französische Kolonie, bzw. französisches Staatsgebiet, erhalten werden sollte, wurde es am 30.04.1961 aufgelöst. Viele der Offiziere wurden verhaftet, nach Frankreich ausgeflogen und in Paris im Fort de Nogent festgesetzt. Einer der vier putschenden Generäle, der damalige Kommandeur aller franz. Luftstreitkräfte in Algerien, General Edmond JOUHAUD, wurde in die Kaserne des 1er R.E.P. gebracht, um seine Verhaftung zu verhindern. Die Legionäre gelobten ihn unter Einsatz ihres Lebens zu beschützen. General JOUHAUD ergab sich dann jedoch freiwillig, um ein Blutbad zu verhindern. Von einem Militärgericht wurde er zunächst zum Tode verurteilt, jedoch später von de Gaulle begnadigt. Letztendlich saß er eine Gefängnisstrafe von 5 Jahren ab, aus der er 1967 entlassen wurde. 1982 wurde -unter anderen- er durch ein Gesetz des damaligen franz. Präsidenten Mitterand rehabilitiert.
Bild rechts: Commandant Helie Denoix DE SAINT MARC

Ähnlich wurde mit Commandant DE SAINT MARC widerfahren, der nach einigen Jahren im Gefängnis -allerdings in mehreren Etappen- rehabilitiert wurde. Im Jahr 2011 bekam er als fast 90jähriger vom damaligen franz. Präsidenten Sarkozy die höchste Stufe (“Grand-Croix”) des Ordens “Legion d’honneur” verliehen, somit die höchste Auszeichnung die Frankreich zu vergeben hat. Die dritthöchste Stufe (Commandant de la Legion d’honneur) des Ordens, den er für seine Verdienste im Widerstand gegen Hitlerdeutschland und im Indochinakrieg bekommen hatte und der ihm nach dem Putsch vorübergehend aberkannt worden war, hatte er bereits 1984 erhalten. Nach seinem Tod Ende August 2013 im Alter von 91 Jahren bekam er ein Staatsbegräbnis, an dem alles teilnahm was in der Fremdenlegion “Rang und Namen” hat und hatte.
Die (“einfachen”) Legionäre und Unteroffiziere des 1er REP wurden nach der Auflösung des Regiments in andere Einheiten der Fremdenlegion versetzt, viele von ihnen in das 2e REP, dem nunmehr einzigen Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion. Näheres zum 2. Putsch von Algier und Commandant DE SAINT MARC finden Sie in der Rubrik Die Fremdenlegion – Geschichte.
Bis zu seiner Auflösung war das 1er REP an zahlreichen Kampfoperationen gegen die FLN/ALN in ganz Algerien beteiligt.






Das 2. Kavallerieregiment – 2e Regiment Etranger de Cavalerie (2e R.E.C.)


Das 2e R.E.C. wurde erstmals 1939 aufgestellt und 1962 endgültig aufgelöst. In der Zwischenzeit gab es eine weitere Auflösung und Neuaufstellung. Die erste Auflösung fand im November 1940 statt (offiziell im Juni 1946), die Wiederaufstellung im November 1946. Am 31.07.1962 schließlich wurde das Regiment auf Grundlage der Verträge von Evian (Waffenstillstand in Algerien) endgültig aufgelöst. Bis dahin war das Regiment sowohl als Ausbildungseinheit für das 1er R.E.C. tätig, welches in Indochina war, als auch in Nordafrika (Algerien und Marokko) im Einsatz.
2e R.E.C. in Marokko
Das Regiment wurde am 01.07.1939 in Marokko aus dem 3., 4. und 5. Escadron des 1er R.E.C. aufgestellt und in Midelt stationiert. Ein Escadron entspricht etwa einer Kompanie bei Infanterie-Einheiten. Während des Frankreichfeldzuges der deutschen Wehrmacht blieb das Regiment in Marokko stationiert und wurde durch Beschluss der Waffenstillstands-Komission im November 1940 de facto aufgelöst. Die offizielle Auflösung fand im Juni 1946 statt, jedoch wurde das Regiment bereits im November 1946 neu aufgestellt und in Oujda / Marokko stationiert, wo es bis 1956 verblieb. Während des Indochinakrieges, an dem das Regiment als solches nicht teilnahm, hatte es die Aufgabe neue Rekruten und Verstärkungen für sein Schwesterregiment, das 1er R.E.C., auszubilden, welches als amphibische Einheit in Indochina (im Tonkin-Delta und in Zentral-Annam) focht. Nach Ende des Indochinakrieges 1954 und Abzug der französischen Truppen wird das “2. Groupement amphibie” (2e G.A.) des 1er R.E.C. als “Groupe d’escadrons portés” (GEP) in das 2e R.E.C. eingegliedert und in Meknès/Marokko stationiert. Es besteht zunächst (Okt. 1954) aus 4 Escadronen (E.C.S., 1er Esc./AMM8 sowie 2e und 3e Esc./AMX 13). Zu diesem Zeitpunkt ist es bereits mit leichten Kampfpanzern vom Typ AMX 13 ausgestattet worden. Später kommen noch das 4e und 5e Escadron hinzu (siehe unten) Es besteht aus 566 Legionären (21 Offiziere + 109 Unteroffiziere + 436 Mannschaftsdienstgrade) und ist ab November 1955 wie folgt strukturiert:
– Escadron Commandement et Soutien (E.C.S.)
– 1er Escadron (Aufklärungs-Eskadron mit AMM8 Schützenpanzern)
– 2e Escadron (AMX 13) – Capitaine HAUTECHAUD
– 3e Escadron (AMX 13) – Capitaine REGLADE
– 4e Escadron (AMM8) – Capitaine CLAUDEPIERRE
– 5e Escadron (Späh-Fahrzeuge) – Capitaine WERTH
Kommandeur ist Lieutenant-Colonel Jean-Louis LEGENDRE, der bereits zwischen 1952 und 1954 das 2e G.A./1er R.E.C. in Indochina kommandiert hat.



2e R.E.C. in Algerien
Bis Herbst 1956 bleibt das Regiment noch in Marokko eingesetzt und verlegt dann (im Oktober) nach Algerien, wo es zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung eingesetzt wird. Das 2e Escadron wird für den Einsatz in Suez zeitweise dem 1er R.E.P. zugeordnet. Im Zuge der Verlegung nach Algerien werden die AMX 13 Kampfpanzer mangels weiterem Bedarf außer Dienst gestellt. In Algerien wird das Regiment zunächst kurz in Biskra stationiert, kurz danach verlegt das Escadron Commandement et Soutien (E.C.S.) nach Ouargla. Die weiteren Escadrons werden dezentral stationiert (Stand November 1956):
– 1er Escadron in Touggourt
– 2e Escadron (befindet sich noch im Suez-Einsatz/Ägypten)
– 3e Escadron in Ghardaia und Laghouat
– 4e Escadron in Ouargla
– 5e Escadron -aufgelöst-
2 Escadrons sind mit AMM8 Schützenpanzern ausgestattet, die 2 anderen mit Dodge 6×6 und 4×4. Im Dezember 1956 gibt LCL LEGENDRE das Kommando über das Regiment ab.
Im Januar 1957 wird LCL Etienne OGIER DE BAULNY neuer Kommandeur des 2e R.E.C. Im April 1957
verlegt der Stab (das E.C.S.) des Regiments nach Laghouat. Die Kampfeinheiten des 2e R.E.C. operieren zu der Zeit halb-autonom. Das 1er Escadron ist für den Schutz von Straßenbaumaßnahmen im Sektor M’Raier abgestellt. Das 2e Escadron bleibt nach der Rückkehr aus Ägypten beim 1er R.E.P. und wird diesem als “gepanzertes Eskadron” (Escadron blindé) eingegliedert. Obwohl es nun einem Infanterie- bzw. Fallschirmjägerregiment angehört, verwendet es weiterhin die Dienstgrade (Brigadier, Marechal de Logis usw.) der Cavalerie, sowie auch deren in silber (statt gold) gehaltenen Abzeichen. Das 3e Escadron wird in Tadjmout stationiert und nimmt operative Aufgaben im Sektor Laghouat wahr. Das 4e Escadron verlegt nach Sidi Makhlouf und säubert die Region von Rebellen. Nebenher versorgt es die lokale Bevölkerung mit Lebensmitteln und Medikamenten. Am 02.07.1957 kommt es bei Zaccar zu größeren Gefechten zwischen Einheiten des 2e R.E.C. und der 3e C.S.P.L. einerseits, sowie Rebellen andererseits. 80 Rebellen werden getötet.



Anfang 1958 patrouillieren Einheiten des 2e R.E.C. gemeinsam mit 2 Compagnies Portèes des 4e R.E.I. an der mit einem Elektrozaun gesicherten algerisch-tunesischen Grenze. Am 26.06.1958 kommt es dabei zu einem größeren Gefecht, bei dem etwa 100 Rebellen unschädlich gemacht werden, wobei etwa die Hälfte von ihnen gefangen genommen wird.
Anfang 1959 wird das Regiment in Djelfa stationiert (E.C.S. und 4e Esc.). Das 1er Esc. ist in Zaccar stationiert, das 3e Esc. in Rocher de Sel. Über das Jahr nimmt das Regiment an verschiedensten Operationen in den Sektoren Charef, Aflou, Sidi Makhlouf, M’Sila und Bou Saada teil. Insgesamt werden dabei 383 Rebellen durch das 2e R.E.C. eliminiert. Am 12.05. fällt CNE Pierre GUYOT, der Kompaniechef des 1er Escadron, während einer Operation. Er ist der einzige Offizier des 2e R.E.C. der bei einem Einsatz ums Leben kommt. Im November bekommt das Regiment wieder ein 2e Escadron, ausgerüstet mit AMM8, kommandiert von CNE PIATON. Im Januar 1960 übernimmt LCL Charles DE COATGOUREDEN das Kommando über das 2e R.E.C. Im Jahr 1960 und der ersten Hälfte des Jahres 1961 operiert das Regiment hauptsächlich in der Region Djelfa gegen Rebellen. Bereits im August 1961 wird LCL DE COATGOUREDEN von LCL BALDINI abgelöst, da er nach Ansicht des Oberkommandos dem großen “Putsch der Generäle” (Generäle Challe, Zeller, Salan und Jouhaud) in Algier 1961 zu positiv gegenüberstand.
Anfang 1962 verlässt das 2e R.E.C. Djelfa (wird dort durch das 3e R.E.I. ersetzt) und verlegt in den Sektor Biskra. Stationiert wird es in Zeribet El Oued. Durch den Waffenstillstand aufgrund der Verträge von Evian werden die Einheiten der Fremdenlegion in Algerien erheblich reduziert. Das 2e R.E.C. ist eines der ersten Regimenter, die davon betroffen sind. Im April 1962 verlegt das Regiment nochmals, diesmal nach El Kantara, nördlich Biskra. Es wird bis auf 2 Escadrons aufgelöst. Diese werden dem 1er R.E.C. als 5e und 6e Escadron angegliedert, jedoch bereits nach weniger als 1 Jahr ebenfalls aufgelöst. Die offizielle Auflösung des 2e R.E.C. erfolgte am 31.07.1962. Während seiner Zeit in Algerien fielen 59 Legionäre des Regiments.




Das 5. Infanterieregiment – 5e Regiment Etranger de Infanterie (5e R.E.I.)
später umbenannt in 5. gemischtes Pazifikregiment – 5e Regiment Mixté du Pacifique (5e RMP), bzw. 5. Fremdenregiment – 5e Regiment Etranger (5e RE)







Oberhalb sehen Sie die verschiedenen Regimentsabzeichen des Regiments. Von links nach rechts:
– 5e R.E.I. (Typ 1) und 5e R.E.I. (Typ 2, ab 1949): wurden zeitlich nacheinander in Indochina getragen
– 5e R.E.I. (Typ 3): wurde in Algerien getragen
– 5e R.M.P. (Typ 1) und 5e R.M.P. (Typ 2): wurden zeitlich nacheinander auf Tahiti/Muroroa getragen
– 5e R.E. wurde auf Tahiti/Muroroa getragen (identisch mit 5e R.M.P. Typ 2).
Das 5e R.E.I. in Indochina
Das 5e R.E.I. wurde als solches erstmals 1930 in französisch Indochina aufgestellt und erhielt den Beinamen “Regiment von Tonkin”. Als 1940 nach dem Beginn des 2. Weltkrieges die Japaner in franz. Indochina einmarschierten herrschte bis auf einige Gefechte am Anfang eine mehr oder weniger friedliche Co-Existenz zwischen den Japanern und den Franzosen (Legionären). Diese endete 1945, als die Japaner völlig überraschend das 5e R.E.I. angriffen und dieses sich unter hohen Verlusten (rd. 1200 Tote und Vermisste) nach China zurückzog. Die dort eintreffenden Überlebenden wurden in ein Marschbataillon (B.M./5) zusammengefasst welches im Februar 1946 zurück nach Tonkin verlegte. Ende 1946 wird das B.M./5 aufgelöst und das Personal nach Algerien verlegt.
Im November 1949 wird das 5e R.E.I. in Tonkin neu aufgestellt. Aus dem III. Bataillon/6e R.E.I. und dem V. Bataillon/4e R.E.I. werden das I. und II. Bataillon des 5e R.E.I. Im April 1950 wird das Regiment durch Aufstellung des III. Bataillons komplettiert und erhält am 12.04.50 in Haiphong seine Truppenfahne. Kommandeur wird Lieutenant-Colonel BINOCHE. Das Regiment operiert zunächst in Nord-Tonkin und im Tonkin-Delta. Das I./5e R.E.I. ist im Winter 1951/1952 beim Rückzug aus Hoa Binh in der Region des Schwarzen Flusses eingebunden. Das II./5e R.E.I. operiert derweil in den Regionen Hongay, Bac Ninh und Phat Diem. Im Dezember 1952 nimmt das III./5e R.E.I. an der Verteidigung von Na San teil. Am 17.02.54 wird das Regiment mit dem Croix de Guerre des T.O.E. ausgezeichnet. Neuer Kommandeur wird Colonel BOULANGER. Bei der Schlacht um Dien Bien Phu sind die 2. schwere Mörserkompanie (2e Compagnie de Mortiers Lourds) sowie zahlreiche Freiwillige des Regiments beteiligt. Zur selben Zeit ist das I./5e R.E.I. in heftige Kämpfe in Laos verwickelt. Zum Ende des Krieges in Indochina im Mai 1954 verlegen alle Einheiten des 5e R.E.I. nach Hanoi. Nach zwischenzeitlichen Verlegungen nach Annam und Cochinchina verlässt das Regiment 1956 Indochina und verlegt nach Nordafrika. 22 Offiziere, 55 Unteroffziere und 469 Legionäre des 5e R.E.I. sind (ab 1949) in Indochina gefallen.


Das 5e R.E.I. in Nordafrika
Anzumerken ist, dass das 5e R.E.I. während seiner gesamten Zeit in Nordafrika nie über einen eigenen Stützpunkt/eine eigene Kaserne verfügen wird, sondern ständig auf Stützpunkten anderer Einheiten unterzieht, oder -nachdem es Interventionsregiment wurde- den Großteil der Zeit in Zelten “hauste”.

Im Februar 1956 landen das I. und das III. Bat. des 5e R.E.I. in Nordafrika und werden zunächst in Orleansville stationiert, später dann in Nedroma an der Grenze zu Marokko. Im März 1956 gab es erste Gefechte für die Einheit bei Marnia. Capitaine COZETTE (Foto) fällt.
Im April landet das II. Bat. in Nordafrika. Zur gleichen Zeit sind das I. und III. Bat. in heftige Kämpfe mit Rebellen verwickelt, bei denen mehr als 160 Rebellen getötet werden.
Das III. Bat. ist im Mai in Kämpfe verwickelt bei denen rd. 100 Rebellen getötet werden.
Stationierungsorte ab Mai 1956:
– Hauptquartier und II. Bat. in Tourenne
– I. Bat. in Hafir, anschliessend in Ain Djadja
– III. Bat. in Tlemcen
Im Jahr 1957 hat das gesamte 5e R.E.I. das ganze Jahr über wiederkehrende Zusammenstöße mit Rebellen, bei denen insgesamt etwa 250 Rebellen getötet werden. Im August 1957 wird das II. Bat. aufgelöst und das I. Bat. verlegt nach Tourenne.

Im März 1958 kommt es zu Gefechten bei Djebel Gornie bei denen 77 Rebellen getötet werden. Von Mai bis August verlegt das I. Bat. in die Region Djelfa. Im Oktober wird das Regiment komplett neu organisiert und zum “Regiment d’Intervention”. Es ist nunmehr wie folgt gegliedert:
– Regiments-Kommando(stab)
– 2 EMT (Etat Major Tactique = Taktische Führungsstäbe = das ehem. I. und III. Bat.)
– 6 Kampfkompanien, 3 je EMT (EMT 1 und EMT 2)
– 3 Nicht-Kampfkompanien (Versorgung, Logistik etc.)
Stationiert ist die Einheit ab November 1958 in Arzew.
Von Februar bis Juni 1959 operiert das Regiment in der Region Ouarsenis gegen FLN-Rebellen. 158 Rebellen werden getötet. Von Juli bis Oktober nimmt das Regiment an der Seite des 1er R.E.P., des 3e R.E.I. und der 13e D.B.L.E. an der Operation “Jumelles” in der Grande Kabylie teil. Während der Operation werden der schweizer Maler Pierre du Bois de Dunilac und seine Ehefrau durch Elemente des 5e R.E.I. aus der 2 Monate andauernden Geiselhaft der FLN befreit.

Anfang des Jahres 1960 tut das Regiment zunächst in Algier Dienst. Im Oktober verlegt es in die Region Beni Melloul und operiert gemeinsam mit dem 1er R.E.C. und dem 3e R.E.I. gegen Rebellen (77 tote Rebellen). Im Dezember operiert das 5e R.E.I. gemeinsam mit der 13e D.B.L.E. im Aures-Gebirge. Ab Januar 1961 operiert das Regiment zunächst in den Regionen Kchenchela und Tebessa, ab März dann in der Region Oran. Ab April wird es mit Sicherungsaufgaben an der Grenze zu Marokko beauftragt, zunächst in der Region Geryville, dann in der Region Tlemcen.
Durch die Verträge von Evian im März 1962 tritt der Waffenstillstand in Algerien in Kraft, jedoch operieren Einheiten des 5e R.E.I. noch bis September u.a. in der Region Bechar zum Schutz franz. Staatsbürger und Einrichtungen. Im Oktober 1962 verlegen die Kampfeinheiten des Regiments nach Ain Sefra. Der Nachschub ist in Arzew stationiert.


Ab März 1963 verlegt das 5e R.E.I. nach und nach zunächst nach Frankreich um dort beim 4e und 20e Regiment Genie (R.G. – Pionierregimenter der “regulären” Armee) in Grenoble und Montpellier eine Pionierausbildung zu erhalten. Ab Oktober 1963 verlassen die letzten Einheiten des 5e R.E.I. Algerien. Ende November wird das Regiment offiziell als solches aufgelöst. Es wurde mit bereits ab Juli 1963 anwesenden Teileinheiten auf Tahiti (Französisch-Polynesien) schon Anfang Oktober 1963 als 5e R.M.P. (5e Regiment Mixté du Pacifique), 5. gemischtes Pazifikregiment, neu installiert. Beide Einheiten bestanden somit etwa 8 Wochen parallel nebeneinander.


Das 5e R.M.P. auf Tahiti (Papeete und Muroroa)
Wie später alle Überseeregimenter der Fremdenlegion ist das 5e R.M.P. zunächst als sog. “Regiment Mixté” (gemischtes Regiment) konzipiert, d.h. es besteht sowohl aus Angehörigen der Fremdenlegion als auch aus Angehörigen des “regulären” französisches Heeres. Der Hauptteil des 5e R.M.P. besteht aus den Legionären des ehemaligen 5e R.E.I., ergänzt durch Heeres-Pioniere und franz. Marineinfanterie. Aufgabe des Regiments in Französisch-Polynesien werden zunächst nahezu ausschließlich Pionierarbeiten und die Errichtung des französischen Atomtestzentrums sein. Dieser Umstand führt dazu, dass viele Angehörige des 5e R.E.I., deren Verträge kurz vor dem Ablauf stehen diese nicht mehr verlängern, bzw. nur unter der Bedingung verlängern, nicht mit dem 5e R.E.I. nach Französisch-Polynesien in das neue 5e R.M.P. verlegt zu werden, sondern in ein anderes (Kampf-)Regiment der Legion versetzt zu werden. Schon die Aufgabe von und der Abzug aus Algerien ist vielen der Veteranen ein Dorn im Auge. Dass diese “alten Kämpfer” nun auch noch “Bauarbeiter” in einem Regiment Mixté werden sollen, ist für die meisten “zuviel des Guten”.
Erste Kaserne in Französisch-Polynesien wird das “Camp Arue” in Papeete, der Hauptstadt von Tahiti. Erster Kommandeur des Regiments wird Lieutenant-Colonel (Oberstleutnant) NOUGUES. Das Regiment ist zunächst noch in Bataillone gegliedert: 1 Kommando(-stabs) und Verwaltungseinheit, sowie 2 Pionierbataillone. Im April 1964 verlegt das II. Pionierbataillon auf das Hao-Atoll, etwa 600 KM östlich Tahiti, um dort eine vorgeschobene Operationsbasis zu errichten. Später im April wird das Regiment komplett neu strukturiert, die Bataillone werden aufgelöst. Das Regiment besteht nunmehr aus 7 Kompanien:
– 1 Stabskompanie
– 1 Schwere Pionierkompanie (schwere Baumaschinen etc.)
– 2 Pionierkompanien
– 3 Logistik- und Unterstützungskompanien
1965 ist das Regiment nach wie vor in Papeete stationiert, sowie seiner 2 Abteilungen auf Muroroa und Hao. Im Oktober übernimmt ein Offizier des regulären Heeres das Kommando über das 5e R.M.P. 1966 besteht die Aufgabe des Regiments weiterhin im Bau und der Unterhaltung militärischer Einrichtungen, Schutz des zukünftigen Nukleartestgebietes, Bau des Atomtestzentrums, sowie Hilfeleistung bei der Errichtung von ziviler Infrastruktur in Französisch-Polynesien. Mitte des Jahres wird das Atomtestzentrum – Centre d’Expérimentation du Pacifique (CEP) – fertiggestellt. Der 1. Atomtest erfolgt am 02.07.1966



Ab 1971 wird das Regiment mit weiteren Aufgaben betraut: Reparatur von Militärfahrzeugen und technischem Material aller auf Tahiti stationierten französischen Militäreinheiten, Sicherstellung der Elektrizitätsversorgung von Papeete, Hao und Muroroa, sowie der Süsswasserversorgung von Hao, Muroroa und Fangataufa. 1975 verlegt das 5e R.M.P. mit Ausnahme einer Abteilung (der Logistik- und Unterstützungsabteilung) komplett von Papeete nach Muroroa. Dort ist es wie folgt strukturiert:
– Stabs- und Verwaltungskompanie (C.C.S. – Compagnie Commandement et Services)
– 1 Pionierkompanie (C.T. – Compagnie Travaux)
– 1 schwere Pionierkompanie (schwere Baumaschinen etc.)
– 1 Wasseraufbereitungskompanie (C.E.E. – Compagnie Eau Energie, Seewasseraufbereitung)
– 1 Transportkompanie (C.T.R. – Compagnie Transport Routier)
1978 sind Einheiten des 5e R.M.P. an der Niederschlagung eines Aufstandes im Gefängnis von Nuutania, dem größten Gefängnis Französisch-Polynesiens, beteiligt. 1981 verwüstet ein Tropen-Orkan das Muroroa-Atoll. Im Oktober 1981 verlegt das 3. Escadron des 1er R.E.C. nach Muroroa um beim Wiederaufbau zu helfen. Die Arbeiten sind erst im Mai 1982 abgeschlossen. Am 30.06.1984 wird das 5e R.M.P. als solches aufgelöst und in 5e R.E. (5e Regiment Etranger – 5. Fremdenregiment) umbenannt.
Das 5e R.E. auf Tahiti (Muroroa und Hao)
Ab dem 01.07.1984 wird die Einheit wieder zu einem reinen Legionsregiment unter dem Namen 5e Regiment Etranger (5e R.E.) reformiert. Kommandeur wird Lieutenant-Colonel ALBALADEJO. In den Folgejahren ist das Regiment mehrfach beim Beseitigen von Orkanschäden in Französisch-Polynesien (u.a. auf den Marquesas) im Einsatz, errichtet Landebahnen auf Hiva Hoa und Rurutu und ist wie eh und je für den Schutz des Nukleartestgebietes sowie des Atomzentrums zuständig. Im Mai 1990 wird eine Interventions-Kompanie aufgestellt und auf Muroroa stationiert. 1992 – 1994 wiederum Bau- und Wiederaufbauarbeiten.

1995 ist das Regiment wie folgt strukturiert:
– Stabs- und Verwaltungskompanie (C.C.S.)
– 1 gemischte Kampf-/Pionier-Kompanie (C.C.T. – Compagnie de Combat et Travaux)
– 1 Transportkompanie (C.T.R. – Compagnie Transport Routier)
– 1 Interverntionskompanie (C.I. – Compagnie d’Intervention)
1995 nimmt Frankreich die zwischenzeitlich für einige Jahre ausgesetzten Atomtests wieder auf und startet eine Reihe von Tests. Diese riefen breiten internationalen Widerstand hervor. Umweltschützer aus aller Welt engagierten sich in der Region, v.a. Greenpeace fuhr regelmäßig mit großen und kleinen Booten ins Sperrgebiet ein. Die französische Marine brachte die Boote auf und nahm die Besatzungen in Gewahrsam. Einheiten des 5e R.E. waren an der Bewachung dieser festgenommenen Demonstranten beteiligt (neben der franz. Gendarmerie Nationale). Regimentskommandeur zu dieser Zeit ist Colonel DE LASSUS ST GENIES. 1996 stellt Frankreich die Atomtests, auch auf internationalen Druck hin, endgültig ein. 1997 verlegt das 5e R.E. vom Muroroa-Atoll auf das Hao-Atoll und wird erheblich verkleinert. Neben der Stabs- und Verwaltungskompanie besteht es nunmehr nur noch aus 1 Pionierkompanie, also insgesamt 2 Kompanien. In den Jahren 1998 bis 2000 werden noch verschiedene Bauarbeiten/Infrastrukturarbeiten durchgeführt.
Im Mai 2000 verlässt das 5e R.E. Französisch-Polynesien. Am 30. Juni 2000 wird das Regiment endgültig aufgelöst. Unterhalb können Sie den schriftlichen Auflösungsbefehl, erteilt vom seinerzeit Oberkommandierenden der Fremdenlegion, General Bernard GRAIL, herunterladen:
Die Sahara-Kompanien – Compagnies sahariennes portée de Légion
(1er – 4e C.S.P.L.)

Die motorisierten Sahara-Kompanien (kurz: C.S.P.L.) waren die Nachfolger der alten “Compagnies Méharistes”, welche noch mit Reit- und Lasttieren ausgerüstet waren. Ihre modernen Nachfolger waren mit LKW, meist vom Typ Dodge WC 63 (6×6) und mit Dodge 4×4, ausgestattet, die meist von der US-Army übernommen wurden. Weiterhin verfügten einzelne Kompanien später über einen Zug (“Peloton”) Schützenpanzer vom Typ AML – Automitrailleuse Légère (M8 Greyhound, in der “franz. Version” auch als AMM8 bezeichnet) mit aufmontiertem MG. Ihr Einsatzgebiet und Aufgabenbereich lag -wie der Name schon verrät- vorrangig in der Sahara. Dort waren sie u.a. zuständig für die Sicherung der transkontinentalen Straßen, der franz. Ölfelder im Süden Algeriens, sowie der grenzüberschreitenden Straßen z.B. nach Tunesien und Marokko, über die die Rebellen der FLN/ALN teilweise nach Algerien einsickerten, Angriffe verübten und sich wieder außer Landes begaben.
Im Hochsommer verlegten die C.S.P.L. nach Nord-Algerien und nahmen dort gemeinsam mit den Interventionsregimentern der Legion an Kampfeinsätzen gegen die FLN/ALN teil. Die C.S.P.L. waren hoch-mobil und überbrückten ständig große Entfernungen zwischen den einzelnen französischen Stützpunkten.
Da alle C.S.P.L. zum größten Teil dieselben Aufgaben hatten, haben wir hier lediglich die 2e und die 3e C.S.P.L. ausführlicher beschrieben und die Beschreibungen der 1er und 4e C.S.P.L. etwas kompakter gehalten, was die Leistungen und das Ansehen dieser beiden Einheiten jedoch in keinster Weise schmälern soll.
1er Compagnie saharienne portée de Légion – 1er C.S.P.L.

Die Kompanie wurde in den 1920er Jahren in Französisch-Marokko als 2e Compagnie Montée (2e C.M.) aufgestellt, wo sie mit der Wahrung französischer Interessen beauftragt war und gehörte als solche zunächst dem 2e R.E.I. an. Ab 1933 -nach der Verlegung nach Algerien- dann dem 1er R.E.I., als Compagnie Automobile. 1940 schliesslich wird sie unter der Bezeichnung C.S.P.L. autonom und bildet die erste der späteren 4 Sahara-Kompanien. Während des 2. Weltkrieges blieb sie in Algerien stationiert. 1946 wird die Einheit halbiert und mit der 2. Hälfte die 2e C.S.P.L. aufgestellt. Die 1. Hälfte wird von C.S.P.L. in 1er C.S.P.L. umbenannt.




1er C.S.P.L. (ab 1946)
Die Einheit wird in Ain Sefra stationiert. Kommandeur ist Capitaine ARDASSENOFF, der einige Monate später durch 2 Rebellen getötet wird. Die Kaserne in Ain Sefra wird später, als die 4e C.S.P.L. dort stationiert ist, in Quartier ARDASSENOFF umbenannt. Capitaine SCHALCK wird neuer Kommandeur der Einheit die zu der Zeit aus 2 Offizieren, 15 Unteroffizieren und 160 Mannschaftsdienstgraden besteht. 1947 wird die Einheit beim Absturz eines Flugzeugs mit einer hochrangigen franz. Delegation an Bord, u.a. General LECLERC, zur Bergung der Leichen eingesetzt. Es gab keine Überlebenden. 1948 übernimmt Capitaine KALCK das Kommando, nachdem Capitaine SCHALCK während seines Urlaubs in Frankreich verstorben ist. Anfang 1949 wird die Einheit mit Jeeps, Dodge 6×6, GMC LKW, Dodge Tankwagen und Latil M7T1 LKW 4×4 mit anhängbarem Geschütz ausgestattet.
Die 1er C.S.P.L. ist zu der Zeit wie folgt gegliedert:
– Section Commandement (Stabszug)
– 1er Section
– 2e Section
– 3e Section
– Section Reconnaissance (Aufklärungszug)
– Geschützzug
In den Jahren 1950 bis 1954 (Indochinakrieg) verbleibt die Einheit in Nordafrika und nimmt die klassischen Aufgaben einer C.S.P.L. wahr (siehe die anderen C.S.P.L.)
Ab 1954 nimmt die Einheit unter ihrem Kommandeur CNE Antoine MATTEI am Algerienkrieg teil, zunächst in der Region Biskra. Ende des Jahres verlegte die Einheit nach Fort Flatters. Im Jahr 1955 erfüllt die 1er C.S.P.L. weiterhin ihre klassischen Aufgaben. Der 2. Zug wird nach Djanet verlegt, patrouilliert von dort aus an der libysch-algerischen Grenze und führt Aufklärungsmissionen durch. Seit August 1955 führt CNE Pierre GATTI das Kommando.


1956 ist die 1er C.S.P.L. wie folgt aufgestellt:
– Section Commandement und 1er Section (in Fort Flatters)
– 2e Section in Djanet
– 3e Section in Fort d’Issendjel
– Section AM (MG-Zug, zwischenzeitlich aufgestellt, in Medea)
Von Mai bis September operiert die Einheit in der Region Djelfa und nimmt dort am 04. Juni an den Gefechten am Djebel Tafara teil, bei denen 22 Rebellen getötet werden, sowie 1 Offizier und 1 Legionär der Einheit fallen. Anfang 1957 wird die Einheit mit dem Schutz der Ölfelder (und deren Personal) in der Region Ouargla betraut. Von Mai bis September ist die Einheit wiederum im Bereich Djelfa im Einsatz und operiert dort unter ihrem neuen Kommandeur CNE Daniel PROD’HOMME gegen Rebellen. Anschliessend verlegt die 1er C.S.P.L. nach Djanet und überwacht die Grenze zu Libyen. 1958 ist die Einheit auf die 3 Stützpunkte Fort Flatters , Djanet und Edjeleh verteilt und nimmt von dort aus Schutz- und Sicherungsaufgaben (u.a. Ölfelder) wahr.




1959 verlassen die 3e Section und der MG-Zug Edjeleh und kehren nach Fort Flatters zurück. Von März bis Juli 1959 übernimmt die Einheit den Schutz der Ölfelder bei Hassi Messaoud. Seit Juni wird die Einheit von Capitaine Antonin GILBERT kommandiert. Ab Januar 1960 wird die 1er C.S.P.L. für Patrouillen und Operationen in der Region Laghouat eingesetzt. Stationierungsort ist Tadjemout. Am 17.02.1960 kommt es gemeinsam mit der 2e und 3e C.S.P.L. zu Operationen bei Djebel Oum Deloua. Am 20.03.1960 besetzen Teile der 1er C.S.P.L. die vorgeschobene Operationsbasis Ksar el Hirane, östlich Laghouat, wo zuvor Elemente der 3e C.S.P.L. stationiert waren. Hauptquartier bleibt zunächst Fort Flatters. Im April werden mehrere Rebellenverstecke ausgehoben. Mitte Mai 1960 verlegt die 1er C.S.P.L. ihr Hauptquartier von Fort Flatters nach Laghouat. Am 31.12.1960 wird sie dort administrativ aufgelöst und bereits 1 Tag später als 1er E.S.P.L.E. neu in Dienst gestellt.




1er E.S.P.L.E.

Am 01.01.1961 wurde die 1er C.S.P.L. in 1er E.S.P.L.E. (Escadron saharienne portée de Légion Etrangere) umbenannt und bekam ein neues Kompanieabzeichen, welches an das “Kreuz des Südens” (Croix de la sud) angelehnt war (siehe Bild links), wie auch die der 2e bis 4e C.S.P.L. Es wurden die Dienstgrade und Abzeichen der Kavallerie eingeführt. Die Offiziere kamen vom 1er R.E.C. Neuer Kompaniechef wurde Capitaine GAUD, gefolgt von Capitaine VON DER HEYDEN und Capitaine SUKIC. Zwischen 1954 und 1962 nahm die Einheit am Algerienkrieg teil. Der letzte im Algerienkrieg getötete Offizier der Fremdenlegion gehörte der 1er E.S.P.L.E. an. Es handelte sich um den Lieutenant GELAS, der am 09.08.1962 in der der Nähe von Laghouat bei einem Hinterhalt der FLN/ALN fiel. Im September 1962 verlegt die Einheit nach Reggan und nimmt dort Schutz- und Sicherungsaufgaben wahr. Im März 1963 wurde die Einheit endgültig aufgelöst, bzw. in das 2e R.E.I. eingegliedert. Ab dem 01.06.1963 bildete sie die 5e Compagnie portée des 2e R.E.I.





2e Compagnie saharienne portée de Légion – 2e C.S.P.L.

Die 2e C.S.P.L. wird Mitte/Ende März 1946 mit der Hälfte des Personals der 1er C.S.P.L. aufgestellt und bezieht seine erste Garnision in Ouargla. Erster Kompaniechef war Capitaine BERNARD. Zu dem Zeitpunkt bestand die Einheit aus 2 Offizieren, 15 Unteroffizieren und 160 Legionären. Im Sommer 1946 erhielt die Einheit ihre ersten Fahrzeuge in Form von Latil M7 T1 LKW (4×4). 1947 patroulliert die Einheit zwischen Ouargla und der französisch regierten Region Fezzan in Libyen und nimmt Straßenmarkierungen vor. Hauptsächlich ist der 2. Zug unter Sous-Lieutenant LE ROUVREUR beteiligt


1948 schließlich verlegt die Einheit nach Laghouat ins Camp Marguerite, eine alte französische Militärbasis. Dort wird sie mit neuen Fahrzeugen vom Typ Dodge (4×4 und 6×6) ausgestattet. 1954 besteht die Einheit aus insgesamt 200 Mann (5 Offiziere, 34 Unteroffiziere und 161 Legionäre) . In der 2. Jahreshälfte 1954 verlegt die 2e C.S.P.L. nach Tunesien, um dort an der Seite des 6e R.E.I. (damals die einzige Einheit der Legion in Tunesien) in den Regionen Tabarka und Gafsa Einsätze gegen Aufständische durchzuführen. Bei Gefechten in der Region Gafsa (Djebel Miloussi und Djebel Hedma) am 24. September werden 32 Rebellen eliminiert und 6 gefangen genommen. Am 09.10.1954 fällt der erste Legionär der Einheit im Einsatz, Caporal-Chef JACKSON. Am 18.11.1954 fällt der erste (und einzige) Offizier der Einheit, Lieutenant TOUYA, sowie 2 weitere Legionäre. Am 11.12.1954 verlässt die Einheit Tunesien – der Beginn des Algerienkrieges zeichnet sich ab.







Zurück in Algerien nahm die 2e C.S.P.L. operationelle Aufgaben wahr, zunächst hauptsächlich in den Sektoren Laghouat und Messaad. Diese bestanden aus der Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung, der Vertretung französischer Interessen in der Region, der Durchführung militärischer Operationen, Kontrolle von Zivilisten (insb. auch Nomaden), Informationsgewinnung über Aktivitäten der FLN/ALN-Kämpfer, Betrieb von Straßenkontrollpunken, Schutz französischer Versorgungskonvois,sowie Begleitung und Schutz französischer Militär- und Zivilbeamter im Rahmen deren Aufgabenerfüllung.
Im Juli 1955 übernimmt Lieutenant (Oberleutnant) Joseph PLANTEVIN das Kommando über die 2e C.S.P.L., seine Beförderung zum Capitaine erfolgt im Oktober 1955. Im Juni 1956 verlegt die Einheit nach Messaad, einer kleinen Ortschaft etwa 75 KM nord-östlich von Laghouat und errichtet dort eine Operationsbasis, die Anfang 1957 fertiggestellt ist. Zu dieser Zeit verfügt die Einheit bereits über einen Zug leichter Schützenpanzer vom Typ AMM8 (M8 Greyhound), der von Lieutenant STEPANOVICH geführt wird.




Anfang November nimmt die 2e C.S.P.L. an einer größeren Operation am Djebel Boubail, zwischen Djelfa und Ouled Djellal teil, bei der der Rebellengeneral Ziane ACHOUR getötet wird. Im Januar und Februar 1957 operiert die Einheit am Djebel Sefra, sowie (gemeinsam mit Einheiten des 1er R.E.C.) bei Oued Ourfiane. Insgesamt werden 23 Rebellen getötet und 2 inhaftiert. Im April 1957 verlässt die 2e C.S.P.L. den Sektor Messaad und wird dort durch die 3e C.S.P.L. ersetzt, die aus Libyen herangezogen wurde. Die 2e C.S.P.L. verlegt nach Ghardaia, 180 KM südlich von Laghouat. Ghardaia wird die neue vorgeschobene Operationsbasis der Einheit. Am 22. und 23. Mai kommt es zu größeren Zusammenstößen mit Rebellen bei Kef Mimouna und Hassi Larzeg, westlich Laghouat, bei denen 4 Legionäre fallen. 45 Rebellen werden getötet, 10 inhaftiert.
Anfang 1958 operiert die 2e gemeinsam mit der 3e C.S.P.L. für 2 Wochen rund um Kef Mimouna, bevor sie Ende Februar zurück nach Laghouat verlegt. Am 01. Mai gibt es Gefechte zwischen Rebellen und einer Abteilung der 3e C.S.P.L. bei Ksar el Hirane, die dort einen Außenposten unterhält. Die 2e C.S.P.L. rückt zur Verstärkung der Kameraden von der 3e aus.
Im August 1958 findet eine große Volkszählung (Census) der Nomaden in der Region statt. Die 2e C.S.P.L. registriert in den ihr zugewiesenen Sektoren die Nomaden, indem sie deren Daten aufnimmt und Lichtbilder von jeder Person anfertigt. Ferner wird festgestellt wie viele Personen in einem Nomandenzelt leben und die entsprechende Zahl wird groß mit weißer Farbe auf dem Zelt angebracht. Dies dient dem Zweck auch aus der Luft feststellen zu können, ob sich signifikant mehr Personen in einem Nomadencamp aufhalten, als dort “gemeldet” sind. Auf diese Weise können Rebellen entdeckt werden die sich bei den Nomaden einschleusen und mit diesen unauffällig von A nach B ziehen.





Im Oktober 1958 übernimmt Capitaine François LE BERRE das Kommando über die 2e C.S.P.L. Das Jahr 1959 besteht für die 2e C.S.P.L. hauptsächlich darin auf der Suche nach Rebellen Patrouillen zu fahren und Nomadendörfer zu kontrollieren. Ebenso werden medizinische Versorgungskonvois begleitet, die der lokalen Bevölkerung zu Gute kommen. Anfang Oktober fällt der Adjudant KELLER bei einer Operation am Djebel Milok.




Die erste Operation des Jahres 1960 findet im Februar am Djebel Oum Deloua,
westlich von Laghouat, gemeinsam mit der 1er C.S.P.L. und 3e C.S.P.L. statt. Bis Juni folgen weitere Operationen. Im Dezember 1960 übernimmt Capitaine Paul LARDRY das Kommando der 2e C.S.P.L. Capitaine LARDRY wird später als Oberst die 13e D.B.L.E. kommandieren (1974-1976), sowie -als General- Oberkommandierender der gesamten Fremdenlegion (COMLE) von 1980-1982. Im Jahr 1960 besteht die 2e C.S.P.L aus 250 Mann plus 20 “Harkis” (lokale Freiwillige), verteilt auf 6 Züge (Sectionen/Pelotons): Peloton Commandement, 3 Pelotons Combat, 1 Peloton AML und 1 Peloton d’appui.
Im Jahr 1961 kommt es zu einigen kleineren Gefechten mit Rebellen. Ansonsten nimmt die 2e C.S.P.L. ihre Hauptaufgaben wahr (siehe weiter oben, 3. Absatz). Mitte 1961 stellt die Einheit einen neuen Rekord auf, indem sie 2000 KM Sahara in 68 Stunden passiert. Eine der letzten militärischen Operationen der 2e C.S.P.L. findet Mitte Januar 1962 bei Sidi Bou Zid statt. Es werden etliche Rebellen verhaftet und rund 4 Tonnen Material beschlagnahmt. Am 19.03.1962 tritt der durch die Verträge von Evian beschlossene Waffenstillstand in Kraft, der das Ende des Algerienkrieges und die Unabhängigkeit des Landes zur Folge hat.
Im Januar 1963 wird Capitaine Raymond BONNET letzter Kommandeur der Einheit, die nach wie vor in Laghouat stationiert ist. Am 31. März wird die 2e C.S.P.L. aufgelöst und mit Wirkung vom 01. April als 1er Compagnie portée ins 4e R.E.I. übernommen. Im April 1964 wird schließlich auch das 4e R.E.I. als solches aufgelöst.
Nachfolgend sehen Sie eine Reihe von Fotos aus dem Privatarchiv des ehem. Legionärs (Caporal) Horst Sch. aus der Nähe von Düsseldorf, der von 1954-1959 in der 2e C.S.P.L. diente und mir die Aufnahmen freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

































3e Compagnie saharienne portée de Légion – 3e C.S.P.L.

Die 3e C.S.P.L. wurde am 01.02.1949 in Sidi-Bel-Abbes aufgestellt und war von Beginn an dafür vorgesehen in Libyen stationiert zu werden. Sie war die einzige Einheit der Fremdenlegion, die je fest in Libyen stationiert war. Erster Kommandeur war Capitaine Georges VAN HEEMS. Bis zum 31.03.49 trafen 133 Legionäre und 21 Unteroffiziere unter dem Kommando der Lieutenants COAT und DAVID im Stützpunkt der 3e C.S.P.L., “Fort Leclerc” in Sebha/Libiyen, ein. Am 30.04.1949 erhielt die Einheit ihre Truppenfahne. Am 03.05. trafen weitere 6 Unteroffiziere und 19 Legionäre im Fort Leclerc ein. Die 3e C.S.P.L. hatte somit eine Gesamtstärke von 180 Mann.

Die 3e C.S.P.L. war zunächst wie folgt gegliedert: 1 Zug (Peloton) Commandement, 3 Kampfzüge, 1 Zug Instandhaltung, 1 Gruppe Transport. Der Fuhrpark bestand wie auch bei den anderen Sahara-Kompanien aus Dodge 4×4 und 6×6 Mannschaftstransportern sowie Berliet LKW für den Gütertransport. Der 2. Zug wurde in Jadid stationiert, einem alten Posten der italienischen Carabinieri, etwa 3 KM nord-westlich von Sebha. Das Fort Leclerc, Hauptquartier der Einheit, wurde durch die Männer modernisiert. Neben der Installation militärischer Anlagen wurden Unterkünfte, Garagen und ein Foyer (Bar und Einkaufsmöglichkeit) errichtet. Die Arbeiten waren Ende 1949 abgeschlossen. Ebenso wurde in Sebha ein Hospital und ein Wasserturm errichtet.




Die Aufgaben der 3e C.S.P.L. glichen im Großen und Ganzen denen der anderen Sahara-Kompanien:
– Überwachung der transkontinentalen Sahara-Routen
– Wahrnehmung französischer Präsenz in der Region
– Überwachung und Schutz der Straßenverbindungen zwischen regionalen Siedlungen, Nomadenstämmen und militärischen Außenposten
– Verteilung von Lebensmitteln an die lokale Bevölkerung
– Begleitschutz für Militär- und Zivilfahrzeuge, sowie französische “Offizielle”
– Bis 1954 sporadisch Ausbildung junger Legionäre für den Einsatz in Indochina
– Aufnahme von aus Indochina zurückkehrenden Legionären und Reintegration in den Dienst in Nordafrika
Am 16.06.1949 kam es zu einem Angriff und einem Einbruch einer lokalen Rebellengruppe unter der Führung von Abdelkader Ben Messaoud auf/in das Fort Leclerc. 2 Legionäre wurden getötet, 4 Funker der regulären Armee wurden verwundet, ebenso wie Capitaine VAN HEEMS und 2 Unteroffiziere der Legion. Innerhalb von 50 Minuten wendeten die Legionäre der 3e C.S.P.L. das Blatt und bereinigten den Einbruch. 22 Rebellen wurden getötet, 2 gefangen genommen.




1950 wurden 3 Züge in den Außenposten Brak, Murzuk und Al Qatrun stationiert, die zwischen 60 und 250 KM vom Fort Leclerc entfernt lagen. Ein Zug unter Capitaine VAN HEEMS und Lieutenant HAMACEC operierte im Tschad. Am 24.04.1951 übernahm Captain Robert PEROTTE das Kommando über die Einheit. Im Dezember 1951 erkläre Libyen seine Unabhängigkeit. 1953 wurde die Section AML mit Schützenpanzern vom Typ AMM8 (M8 Greyhound) aufgestellt. Am 09.05.1953 übernahm Capitaine LAPORTE das Kommando über die 3e C.S.P.L. Gleichzeitig wurden alle nicht unbedingt benötigten Männer der Einheit nach Indochina entsandt, hauptsächlich Offiziere und Unteroffiziere. Der Krieg in Indochina endete 1954 und der Algerienkrieg begann. Am 30.06.1955 übernahm Capitaine Olivier DESJEUX das Kommando über die Einheit, die nach wie vor in Libyen stationiert war. 1956 wurde Capitaine DESJEUX während der Operation “Casbah” in Algier schwer verwundet. Das Kommando übernahm vorübergehend Capitaine Pierre BOURGIN, gefolgt von Capitaine Robert CASATI.
Am 29.11.1956 verlässt die 3e C.S.P.L. Libyen und verlegt nach Algerien.
Am 13.12.1956 besetzt die Einheit ihren neuen Stützpunkt Fort d’Issendjel
etwa 25 KM nord-östlich des heutigen Flughafens Takhamalt in der Region Illizi in Südost-Algerien. Einzelne Züge werden in Tarat und Bordj Tan Kana stationiert. Aufgabe der 3e C.S.P.L. wird die Überwachung der libysch-algerischen Grenze. Anfang 1957 verlegt die Einheit zunächst nach El Golea, kurze Zeit später nach Laghouat, wo auch die 2e C.S.P.L. ihr Hauptquartier hat. Operationsgebiet sind hauptsächlich die Sektoren Djelfa und Messaad. Die Einheit spürt Rebellengruppen auf, errichtet Straßenkontrollpunkte und sammelt nachrichtendienstliche Informationen über die Bewegung von Rebellengruppen.
Zu dieser Zeit besteht die Einheit aus rd. 200 Mann verteilt auf 7 Züge:
– 1 Kommandozug
– 3 Kampfzüge
– 1 gepanzerter Zug (AML)
– 1 Unterstützungszug
– 1 schwerer Zug
Der schwere Zug ist mit 81er Mörsern sowie den rückstoßfreien Kanonen 57 SR (57mm, sans recul) / M 18 ausgestattet.


Im März 1957 wird Capitaine CASATI seines Kommandos enthoben und in das 2e R.E.C. versetzt, da er sich kritisch zum Abzug Frankreichs aus Libyen geäußert hatte. Er schliesst sich später der franz. “Untergrundarmee” OAS an, wird verhaftet und stirbt 1963 in einem Militärgefängnis in Paris. Zum neuen Kommandeur der 3e C.S.P.L. wird Ende März 1957 der Capitaine Louis PEYRAMALE ernannt, der zuvor schon in der 1er und 2e C.S.P.L. gedient hat, u.a. als Zugführer. Im April 1957 verlegt die 3e C.S.P.L. (ausg. Instandsetzungszug) von Laghouat nach Messaad ins “Quartier Sergent Leiva”. Erste kleinere Gefechte in Algerien bestreitet die Einheit vom 03. bis 08.04.1957 bei Tadmit und Kef Haouas. 6 Rebellen werden getötet, 2 gefangen genommen. Eigene Verluste: 1 Toter, 5 Verwundete. Zu ersten größeren Kampfhandlungen kommt es am 02.07.1957 im Zaccar-Gebiet zwischen Messaad und Djelfa (Djebel Tafara), wo die 3e C.S.P.L. gemeinsam mit dem 4e Escadron des 2e R.E.C. auf eine große Rebellengruppe unter ihrem Anführer Si Larbi trifft. 80 Rebellen werden ausgeschaltet, 10 inhaftiert. Auch die 3e C.S.P.L. hat Verluste zu beklagen. Insgesamt fallen 5 Legionäre, darunter die Zugführer des 1. und 2. Zuges (LTN MARTIAL FOUGERAS DE LAVERGNOLLE und S/C RUTKOWSKI).
Im Mai 1958 wird der Rebellenführer Si Larbi bei Gefechten mit dem 3. Zug der 3e C.S.P.L. sowie der 2e C.S.P.L. verhaftet. 29 Rebellen kommen bei den Kämpfen ums Leben. Ebenfalls im Mai wird die Einheit in 2 Teile gruppiert, wovon einer in Messaad und der andere in Ksar el Hirane stationiert wird. Der Instandhaltungszug befindet sich nach wie vor in Laghouat. Im November 1958 verlässt die Einheit den Sektor Messaad.
1959 sind die Züge der 3e C.S.P.L. auf 3 Stützpunkte verteilt: Laghouat, Ksar el Hirane und Mekhareg. Im Juni übernimmt Capitaine Jean VION das Kommando. Im Oktober wird eine 50 Mann starke Ausbildungseinheit in der Einheit geschaffen (Section Instruction) in der neue Legionäre einen Teil ihrer Grundausbildung absolvieren. Am 14.11.1959 kommt es bei Kef El Fedj zu Kämpfen mit der wichtigen Rebelleneinheit “Commando 3” unter ihrem bekannten Anführer BEN AISSEN, der bei den Kämpfen getötet wird, ebenso wie 15 weitere Rebellen. 13 werden gefangen genommen. Das Commando 3 ist damit vernichtet.



In 1960 verlassen die dort stationierten Elemente der 3e C.S.P.L. Ksar El Hirane und werden wieder mit dem in Mekhareg stationierten Teil zusammengelegt. Der Stützpunkt in Ksar el Hirane wird durch die 1er C.S.P.L. besetzt. Im ersten Halbjahr ist der Schutz der französischen Ölfelder und des dortigen Personals Aufgabe der 3e C.S.P.L. Ab Juli nimmt die Einheit an der Registrierung von Nomaden in ihrem Sektor teil (Census, siehe 2e C.S.P.L.). Im Herbst ist die 3e C.S.P.L. in die Operation HOGGAR zwischen In Salah und Tamanrasset eingebunden, bei der etliche Rebellen getötet und/oder verhaftet werden.
Anfang 1961 startet das von DE GAULLE initiierte Unabhängigkeitsreferendum Algeriens. Obwohl viele Offiziere der Legion gegen die Aufgabe Algeriens sind, bleibt auch der 3e C.S.P.L. (wie auch den anderen Sahara-Kompanien) nichts anderes übrig, als mit mobilen Wahlbüros die in ihrem Sektor befindlichen Nomadenstämme aufzusuchen und ihnen die Wahl zu ermöglichen. Am 05.07.1961 übernimmt Capitaine Gustave MONNET das Kommando über die Einheit. Ende Juli werden alle Teile der 3e C.S.P.L. in Mekhareg zusammengezogen und bleiben dort stationiert. Bis Ende des Jahres patrouilliert die Einheit in ihrem Sektor und es kommt vereinzelt zu Operationen/Kämpfen.
Anfang des Jahres 1962 wissen sowohl die Rebellen als auch die Einheiten der Legion, dass der Algerienkrieg kurz vor dem Ende steht und verhalten sich größenteils entsprechend ruhig. Im März 1962 tritt offiziell der Waffenstillstand in Kraft. Der Algerienkrieg ist de facto beendet. Die 3e C.S.P.L. schützt dennoch weiter die Straßenverbindungen durch die Wüste u.a. zwischen Ouargla and Hassi Messaoud, um die Öltransporte und Ölfelder zu sichern. Am 05.07.1962 wird Algerien unabhängig. Am 09.07.1962 wird Capitaine Raymond BUREAU letzer Kommandeur der Einheit. Zu der Zeit besteht die 3e C.S.P.L. aus 6 Offizieren, 37 Unteroffizieren und 190 Mannschaftsdienstgraden. Im August 1962 verlegt die Einheit komplett nach Laghouat und begleitet von dort aus Öltransporte nach Ghardaia und Ouargla. Im Herbst ist die Einheit an Operationen im franz. Atomtestgebiet im Süden Algeriens beteiligt (Eker und Reggane).
Die 3e C.S.P.L. ist nun ausschließlich mit Wach-, Schutz-, Ausbildungs- und Instandhaltungsaufgaben beschäftigt. Im November kommt es zu einem Besuch der 3e C.S.P.L. bei der 4e C.S.P.L. welche in Colomb Bechar in West-Algerien stationiert ist. Am 01.01.1963 wird Capitaine BUREAU zum Commandant (Major) befördert. Am 31.03.1963 wird die 3e C.S.P.L. als solche außer Dienst gestellt und unter neuer Führung als 7 Compagnie portée (7e C.P.) ins 4e R.E.I. übernommen, etwas später noch einmal umbenannt in 3e C.P. Mitte Januar 1964 wird die (ehem.) 3e C.S.P.L. / jetzige 3e C.P. du 4e R.E.I. entgültig aufgelöst.

4e Compagnie saharienne portée de Légion – 4e C.S.P.L.

Die 4e C.S.P.L. war die “jüngste” der 4 Sahara-Kompanien und wurde 1955 unter der Bezeichnung 24e C.P.L.E (Compagnie portée de Légion étrangère) aufgestellt und war Teil des Groupement Porté de Légion Etrangère d’Algérie (21e – 24e C.P.L.E.). Umbenannt in 4e C.S.P.L. wurde sie 1956 und als 4e Kompanie den Sahara-Kompanien zugeordnet. Als solche nahm sie bis 1963 am Algerienkrieg teil. Erster Kommandeur der 24e C.P.L.E. war Lieutenant Jacques THIMEL. Stationiert war die Einheit in Ain Sefra im Quartier Ardassenoff. Im letzen Quartal 1955 wird die Einheit mit Fahrzeugen (Jeeps, Dodge 4×4 und 6×6, sowie AML (AMM8/M8 Greyhound)) ausgestattet. Ende Dezember 1955 erfolgt die Umbenennung in 4e C.S.P.L. zum 01.01.1956.


Die 4e C.S.P.L. bleibt in Ain Sefra stationiert. Kommandiert wird sie weiterhin vom mittlerweile zum Capitaine beförderten Jacques THIMEL. Die Einheit war am 01.01.1956 wie folg geliedert:
– Section Commandement (Stabszug)
– 1. Section (Zug) unter LTN O’MAHONY, ab März LTN PLANET
– 2. Section unter LTN CAILLEUX
– 3. Section unter ADJ GNIEWEK
– Section AM (MG-Zug) – wird erst im Laufe des Jahres 1956 aufgestellt.
Zugewiesene Einsatzgebiete der Einheit waren die Regionen um Ain Sefra und Geryville. Die Aufgabenstellung war die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung, Patrouillen an der marokkanisch-algerischen Grenze, sowie Begleitschutz für französische Konvois. Von Februar bis August 1956 verlegten 2 Sectionen der Einheit nach Tindouf in Westalgerien um dort an der Seite des 1er R.E.P. gegen Rebellen zu operieren. Während dieser Zeit kam es auch zu einem Einsatz an der mauratantischen Grenze. Ende 1956 wird die Einheit in Colomb Bechar stationiert und hatte dort, als gesamte 4e C.S.P.L., ihren ersten Kampfeinsatz am Djebel Bechar in der Provinz Colomb Bechar. An ihrer Seite fochten Legionäre aus der berüchtigten Strafkompanie der Fremdenlegion (Compagnie Discipline des Régiments Étrangers – C.D.R.E.) die dort stationiert war. Bei den Kämpfen fiel der Zugführer des 2. Zuges, LTN CAILLEUX.
Im Jahr 1957 desertieren 80 Mann einer lokalen “Compagnie Méharistes”, einer unter französischem Kommando stehenden berittenen (Kamele) Hilfs-Kavallerieeinheit zu den FLN-Rebellen. Sie töten dabei 8 französische Offiziere und Unteroffiziere ihrer Einheit. Später wurden noch 5 Legionäre und 2 franz. Ölingeneure, sowie 5 algerische Ölarbeiter zu deren Schutz sie abgestellt waren, von einer starken Rebellengruppe, zu der auch die Deserteure gehörten, entführt. Neben anderen Einheiten aus dem Bereich von Timimoun (wohin die 4e C.S.P.L. kurzfristig vorübegehend verlegt hatte) nimmt die 4e C.S.P.L. als Reaktion darauf an einer größeren Operation teil, um der Deserteure habhaft zu werden. Im November 1957 wird die Rebellengruppe gestellt und es kommt zu Kämpfen, bei denen 40 der Deserteure getötet und 6 inhaftiert werden.



1958 patrouilliert die Einheit wieder an der Grenze zu Marokko und nimmt an Operationen gegen die FLN teil. Später im Jahr beteiligt sie sich an der Registrierung von Nomaden (Census, siehe 2e C.S.P.L.). Im Juli übernimmt Capitain Pierre JACQUEREZ das Kommando. Im Dezember wird ein wichtiges Rebellenversteck ausgehoben.
1959 ist wiederum von Patrouillen entlang der algerisch-marokkanischen Grenze gekennzeichnet. Es werden mehrere Rebellenlager zerstört. Ende Juni übernimmt Capitaine Eugene DAUMAR das Kommando über die Einheit.
Anfang 1960 ist die Einheit wie folgt strukturiert:
– Section Commandement
– 1. Section (LTN BOURGAL)
– 2. Section (LTN DE HALDAT DU LYS)
– 3. Section (LTN BEZOU)
– Section AM / MG-Zug
Ferner waren einige Harkis (lokale Freiwillige) zugeteilt. Bei Gefechten wird CNE DAUMAR verwundet und evakuiert. LTN BOURGAL übernimmt vorübergehend das Kommando.


Im April werden bei einer Operation der 4e C.S.P.L. und des 2e R.E.I. in der Region Geryville 52 Rebellen getötet und 11 inhaftiert. Ab dem 20.05.1960 kommt es zu einem größeren Einsatz gegen eine Rebellengruppe bei Colomb Bechar. Deren berüchtigter Anführer, “Colonel” Lofti, sowie dessen Stellvertreter “Commandant” Faradj, werden dabei getötet. Ebenso ein Sergent und 3 Legionäre der 4e C.S.P.L.
1961 besteht die Einheit aus insgesamt 173 Mann, die nach wie vor von LTN BOURGAL geführt werden. Stationiert ist die Einheit in Colomb Bechar. Im Mai 1961 bekommt die 4e C.S.P.L. Legionäre und Unteroffiziere aus dem aufgelösten 1er R.E.P. zugeteilt. Mitte Juni übernimmt CNE Pierre JALUZOT das Kommando. Er wird der letzte Kommandeur der Einheit. Im Janurar 1962 kommt es zu letzten Gefechten im Djebel Amour, bevor im März der Waffenstillstand aufgrund der Verträge von Evian in Kraft tritt. Für den Rest des Jahres wird die Einheit für die Bewachung von Munitionsdepots eingesetzt. Ab Anfang Januar 1963 herrscht nur noch Kasernendienst (Instandhaltung usw.). Am 31.03.1963 wird die 4e C.S.P.L. aufgelöst und als 2e C.P. dem 2e R.E.I. angegliedert. Stationierungsort der 2e C.P. bleibt Colomb Bechar.